Seifried Estate
Vom Alpenland nach Neuseeland: Die Weinbau-Pioniere Hermann und Agnes Seifried
Hermann Seifried hat sich seinen österreichischen Akzent bewahrt bei seinem Abenteuer. Schon mit 17 ist er aus den Alpen fortgezogen zum Önologiestudium ins württembergische Weinsberg. Danach zog es ihn noch weiter hinaus in die Welt, nach Südafrika zuerst und dann nach Neuseeland, wo er zunächst als Obsthändler jobbte. Erst als seine spätere Frau Agnes ihn sich schnappte, fasst er den Mut, mit ihr gemeinsam den tollkühnen Plan in die Tat umzusetzen, auf der Südinsel Neuseelands das allererste Weingut zu eröffnen. Der Mut des Winzerpaars wurde schneller belohnt, als sie es bewältigen konnten: Schon nach den ersten Ernten in den späten 70ern wurden sie auf nationalen Wettbewerben mit Ehrungen überhäuft, was dazu führte, dass fast täglich Busse voller Besucher das Weingut stürmten und nicht nur verköstigt, sondern auch über eine Mailingliste auf dem Laufenden gehalten werden wollten. Und das alles noch ohne Computer! Dementsprechend saß Agnes ganze Abende und Wochenenden am Schreibtisch und tütete Briefe ein. Doch die Zeiten haben sich auch im immersonnigen Nelson geändert: Heute gehen die Newsletter in alle Welt mit ein paar Mausklicks raus, die Anbaufläche ist auf über 200 Hektar gewachsen und die drei Kinder der Seifrieds, Heidi, Chris und Anna, haben den gesamten Betrieb auf nachhaltige Produktion umgestellt. Und auch ein paar neue Sorten wachsen auf dem ohnehin durch seine Böden und die Experimentierfreude seiner Bebauer aromenvielfältigen Weingärten. Unter anderem der Grüne Veltliner, eine österreichische Spezialität – die Heimatverbundenheit von Senior Hermann kommt eben doch ab und zu durch.