Palmer
Im elitären Kreis
Die Appellation Margaux mit dem gleichnamigen Örtchen im Mittelpunkt verfügt über 1300 Hektar Rebfläche. Die Weingüter der Region kreieren aus ihren Trauben einen weltweit begehrten Claret, der als besonders elegant gilt. Eine Vielzahl von als Grand Cru Classé eingestufter Weingüter haben hier ihre Heimat – darunter auch das als 3ème Grand Cru Classé eingestufte Château Palmer. Weinkenner sind sich sicher, dass der Château Palmer Grand Vin in guten Jahren sogar seinen berühmten Nachbar – und Premier Grand Cru Classé – Château Margaux übertrifft.
Den Anfang des Château Palmer markiert eine legendäre Kutschfahrt im Jahr 1814. Auf der einen Seite Charles Palmer, Oberstleutnant in der britischen Armee. Im Gegenüber die junge, frisch verwitwete Marie Brunet de Ferriere. Es kam, wie es kommen musste: Die junge Frau verliebte sich in den schneidigen Oberstleutnant und verkaufte ihm spontan ihr gerade geerbten Weinberge im Médoc. So kam das Weingut schließlich zu seinem Namen. Im Laufe der Zeit wechselte das Château Palmer mehrfach den Besitzer, bis es 1938 von vier Weinhändlerfamilien aus Bordeaux gekauft wurde. Heute gehört es noch zwei dieser Familien: Mähler-Besse und Sichel.
Die Bewirtschaftung der 66 Hektar Rebfläche entlang der Gironde und an deren Mündung leitet seit 2004 Thomas Duroux als CEO von Château Palmer. Unter seiner Regie steigerten sich Qualität und Ansehen der Weine des Châteaus noch einmal deutlich. Die Lage entlang der Gironde profitiert von einem optimalen Mikroklima. Der vom Fluss emporsteigende Nebel schützt im Winter die Reben vor zu großer Kälte. Im Sommer hingegen kühlt er die Weinreben. Auch der besondere Boden spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Der hohe Kies-Anteil verhindert Staunässe und regt die Reben an, ihre Wurzeln tief in den Boden zu strecken.
Eine weitere Besonderheit ist der mit über 40 % recht hohe Anteil an Merlot im Cuvée. Hierdurch erhält Château Palmer seine typisch geschmeidige Textur. Auch die Maischestandzeit ist mit bis zu 28 Tagen ungewöhnlich lang. Sie bewirkt eine sehr kräftige Farbe und eine Fülle von Tanninen, sowie ein sehr fruchtiges Bouquet. So entstehen Weine, die regelmäßig höchste Bewertungen erzielen und im Weinkeller lange reifen können. Dies gilt auch für den treffend bezeichneten Zweiten von Château Palmer: „Alter Ego de Palmer“.