Lagavulin Distillery
Der König von Islay
Eigentlich ist es kein außergewöhnlicher Umstand, dass sich in Schottland und mehr noch auf den Inseln das Schwarzbrennen großer Beliebtheit erfreute. Erst im 19. Jahrhundert gelang es der Obrigkeit, dieses „Problem“ mit Amnestien und großzügigen Legalisierungen von Brennereien in den Griff zu bekommen. Lagavulin bildet da keine Ausnahme. So belegen Dokumente, dass auf dem Gelände der Brennerei bereits in den 1740er-Jahren Whisky erzeugt wurde. Offizielles Gründungsdatum der Lagavulin Distillery ist allerdings das Jahr 1816. John Johnston und Archibald Campbell nehmen zwei Destillerien in Betrieb, die später zusammengelegt werden und den Kern dessen bilden, was heute das Zentrum der Brennerei ausmacht. Rechnet man die Schwarzbrenner-Phase mit, darf sich Lagavulin zu den ältesten Whisky-Destillerien Schottlands rechnen.
Zur Geschichte der Whisky-Brennerei zählt auch ein ausdauernder Kleinkrieg mit der benachbarten Laphroaig Destillerie. Deren nachhaltiger Erfolg macht Lagavulin zu schaffen und so versucht man Brennanlagen und Rezepturen zu kopieren. Erst in den 1960er-Jahren besinnt man sich auf die eigenen Stärken. Die Destillerie wird modernisiert und jener Stil entwickelt, der mittlerweile Lagavulin zur Legende unter den Single Malts hat werden lassen. Teil des Erfolgskonzepts sind die besonderen Spirit Stills bei Lagavulin. Sie ähneln in der Form einer Birne mit abgerundeter Basis, verfügen über einen langen, schmalen Kegel und einen schrägen Schwanenhals. Angeblich zählt Lagavulin zu den Brennereien mit dem langsamsten Destillationsprozess: fünf Stunden für den ersten Durchlauf und für den zweiten mehr als neun Stunden.
Standardabfüllungen von Lagavulin sind der acht und der 16 Jahre alte Single Malt. Dazu gesellen sich zahlreiche Special Releases mit besonderen Blends, hohen Reifejahren und besonderem Cask Finishing sowie die Whiskys der Distillers Edition.