
Spanischer Topwein zum Jubiläum
Ein zehn Jahre gereifter Wein zum 10. Geburtstag von Weinfreunde.de – passender geht es kaum. Hinzu kommt, dass ein so perfekt auf den Punkt gereifter Wein schwer zu finden ist. Doch nicht nur der Jahrgang macht den Aljibes zu einem Jubliläumswein der Extraklasse, der Wein aus der La Mancha hält noch eine weitere Besonderheit parat: Er ist ein reinsortiger Petit Verdot. Eine Rebsorte, die man sonst nur als kleinen, aber feinen Anteil in einer Bordeaux-Cuvée kennt. Und der Aljibes Petit Verdot ist nur der erste Streich. Weitere Jubiläumsweine folgen in den kommenden Monaten, mit denen sich stil- und genussvoll auf das zehnjährige Bestehen von Weinfreunde.de anstoßen lassen. Mehr verraten wir an dieser Stelle nicht – die Spannung darf steigen.



Verglichen mit den großen Namen Spaniens wie der Rioja, Ribera del Duero oder dem Priorat nimmt sich der Weinbau rund um Albacete sehr bescheiden aus. Nicht einmal eine eigene Denominación de Orígen (DO) kann man vorweisen. Dafür aber einen besonderen Boden. So wurzeln die über 35 Jahre alten Rebstöcke für den Aljibes Petit Verdot in Böden mit hohen Kalk- und Lehmanteilen, was seinen mineralischen Unterton erklärt.
Zudem liegen die Rebflächen in rund 1.000 Metern Höhe, was den Reben selbst in heißen Sommern deutlich kühlere Nächte einträgt. Wichtig für eine langsame, gründliche Reife und ein optimales Maß an Säure. Die mäßigende Wirkung des circa 120 Kilometer entfernten Mittelmeers ist ebenfalls ein Klima-Vorteil. Beim nächsten Spanien-Trip also unbedingt einen Ausflug ins Hinterland planen.
Tierra de Castilla: so gut wie es klingt



Eine Zisterne guter Weine: Bodega los Aljibes
Aljibe ist das spanische Wort für Zisterne. In der trockenen, östlichen La Mancha steht Zisterne für kostbares Nass und fruchtbares Leben. Auch die Rebflächen rund um Chinchilla de Montearagón sind eine Art Zisterne, die uns mit fruchtbaren und furchtbar genüsslichen Weinen das Leben verschönert. Dafür greift die Bodega los Aljibes auf viele einheimische Rebsorten wie Tempranillo, Garnacha und Verdejo, aber auch auf internationale Reben wie Cabernet Sauvignon, Petit Verdot und Chardonnay zurück. Ihre Mission lautet immer, die passende Traube für eine Lage zu finden. Gerade mit Weinen, die zu 100 % aus einer Sorte bestehen, die sonst nur im Zusammenspiel mit anderen Reben zum Einsatz kommt – wie Petit Verdot oder auch Cabernet Franc – hat sich die Bodega einen Namen gemacht.
Petit Verdot aus Kastilien
Petit Verdot benötigt viel Sonne, um gut zu reifen. Die dickschaligen Beeren lieben lange, sonnige Jahre, können gut mit hohen Temperaturen umgehen, fordern aber genügend Feuchtigkeit ein. Im Gegenzug liefern sie sanfte Tannine sowie nicht nur fruchtige, sondern auch würzige Aromen mit floraler Begleitung. Noch wichtiger: Die Trauben besitzen die für Eleganz und Trinkfluss des Weins wichtige Säure. Das Motto heißt daher: wenn schon Petit Verdot, dann richtig. Und genau diesem Plan folgt der Aljibes Petit Verdot. Das Mehr an Säure und an Tanninen erklärt, warum Weine der Rebsorte als besonders reife- und lagerfähig gelten.

Das Geheimnis der Tertiäraromen
Nicht jeder Wein ist dazu gemacht, mehrere Jahre im Fass und auf der Flasche zu reifen. Um mit den Jahren besser zu werden, muss er von Anfang an einiges mitbringen. Genügend Gerbstoffe, ausreichend Säure, allein um ihn länger haltbar zu machen. Durch die Weinbrille betrachtet: Der Wein benötigt Säure für Lebendigkeit, Frische sowie Trinkfluss, und die Tannine packen einen Wein sorgsam ein, geben ihm so die Bühne, seine ganze Vielschichtigkeit zu entfalten.
Ein weiterer Faktor: der Ausbau des Weins im Holzfass. Die Zeit im Barrique aus französischer und amerikanischer Eiche tut einem Wein wie dem Aljibes Petit Verdot einfach gut. Diese sogenannten Tertiäraromen spendieren der Aromatik eine Extraportion Vielschichtigkeit.

Fassreife: eine Kunstform
Der Ausbau im Holz, primär die Reife in kleinen Barriquefässern, zählt heutzutage zum guten Ton von Weinen mit dem Plus an Qualität. Doch so einfach ist es nicht. Weder mit der Wertschätzung noch mit dem Wein selbst. Viele Weine sind schlichtweg gemacht, um möglichst bald getrunken zu werden. Nur ein kleiner Teil verfolgt höhere Ziele und findet den Weg ins Holzfass. Winzerinnen und Weinmacher suchen mit der Reife im Holz nach mehr Eleganz, aber auch Vielschichtigkeit für ihre Weine – wohl wissend, dass dies Zeit braucht.
Auch deshalb nicht so einfach, weil Holz nicht gleich Holz ist. Wie groß ist das Fass? Wird es zum ersten Mal genutzt oder hat es schon andere Weine beherbergt? Vor allem: Aus welchem Holz ist das Fass gemacht? Fragen über Fragen, deren Antwort in erster Linie die Erfahrung des Winzers gibt. Beim Aljibes Petit Verdot sind es zwölf Monate im kleinen Eichenholzfass, in der Folgezeit reifte der Jahrgang 2015 in der Flasche.
Der Weinfreunde Podcast
Was man über den Ausbau und die Reife von Wein im Holz wissen muss, tragen die Podcaster Michael und Tobias im „Bei Anruf Wein“ Podcast zusammen. Seit mehr als 100 Folgen helfen die beiden dabei, Wein besser zu verstehen und mehr von dem zu schmecken, was ins Glas kommt. In dieser Folge begeben sie sich wortwörtlich auf den „Holzweg“.









