Hermanos del Villar
Vom Chemiker hin zum Winzer
Streng genommen ist Pablo del Villar kein Winzer sondern Chemiker. Allerdings sind ihm bei seinem tiefen Verständnis für Chemie biologische Prozesse nicht fremd und er hat sich schnell in die Materie der Oenologie eingearbeitet. Sein Mitarbeiter, Alberto Martínez, ein junger und sehr talentierter Oenologe, setzt die Cuvées für den Visionär Pablo mit viel Neugier, Können und Mut um. Pablo del Villar sagt dazu: „Der wesentliche Punkt ist im Keller alles aus der Traube rauszuholen ohne etwas am Geschmack zu verändern. Das Gros der Arbeit fängt somit auf dem Weinberg an. Um die Trauben möglichst schonend in den Tank zu bringen, werden die Trauben nur in der Nacht geerntet und sofort verarbeitet.“Die gegenwärtige Bodega Hermanos del Villar in Rueda verfügt über 150 Hektar Weinberge, stellt jährlich 650.000 Flaschen her und exportiert 60% ihrer Produktion. Geführt wird das Weingut von Pablo del Villar Escudero. Ihre Geschichte beginnt 1955, als die Bodega Hermanos del Villar von Pablos Vater und Bruder gekauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der Chemiker Pablo del Villar noch in der Erdölindustrie tätig. Vier Jahre nach dem Kauf sollte er das Weingut führen. Sein Vater und sein Bruder holten ihn als Geschäftsführer. Pablo del Villar sagt „Wir sind nicht so traditionsgebunden wie viele Weingüter in anderen Regionen. Das ist deshalb so, weil bei uns die Weingüter nicht vom Großvater vererbt wurden. Darum sind auch die Eichenfässer nicht so oft benutzt und wir sind in unseren Entscheidungen freier. Unser Ziel ist es, bezahlbare Weine zu machen, die bei den Kunden beliebt sind.“Von allen Weinproduzenten, die Verdejo ausbauen, haben Hermanos del Villar mit Pablo del Villar an der Spitze etwas ganz Besonderes erreicht: Seit 2007 wurden sie konstant mit 90 Punkten von Steve Tanzer’s International Wine Cellar ausgezeichnet. Das macht ihnen so schnell keiner nach.