D’Aiguilhe
D’Aiguilhe

D’Aiguilhe

Das Château d’Aiguilhe ist Zeuge der bewegten Geschichte im Bordeaux. Seit 1998 liegt sein geschichtsträchtiges Terroir an der Côtes de Castillon in den Händen von Stephan Graf von Neipperg. Die schwäbische Adelsfamilie besitzt selbst eine lange Weinbautradition.

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Seite 1

D’Aiguilhe

Ein bodenständiger Graf

Adel verpflichtet – möchte man mit Blick auf die lange Weinbautradition des Adelsgeschlechts der von Neippergs meinen. Seit dem 13. Jahrhundert baute man an der schwäbischen Burg Neipperg bereits Wein an. 1971 bestärkte die Familie ihre Verbundenheit zu Frankreich, indem sie sich in der Region Saint-Émilion niederließ.

Neben Château Canon La Gaffelière, La Mondotte und anderen Grand Crus in Saint-Emilion begann 1998 das Abenteuer auf einer der geschichtsträchtigsten Terroirs Aquitaniens: der Côtes de Castillon – heute Castillon Côtes de Bordeaux genannt. 1453 besiegten die französischen Truppen an dieser Stelle die englische Armee. Die 200-jährige Herrschaft Englands war damit beendet.

Einen weiteren Sieg konnte man in Castillon mit der Ernennung zur geschützten Herkunft (AOP) im Jahr 1989 erringen. Schnell stellte die Weinwelt fest: die Muschelkalk-Böden Castillons ähneln stark den Böden Saint-Emilions. Auf dem Sockel des breiten Kalkplateaus Saint-Emilions stehend, profitiert das Château d'Aighuile von beiden Terroirs. Die natürliche Drainage des sonnigen Südhangs verhilft auf 90 Hektar Lehm- und Kalk-Schwemmböden rechts des Dordogne-Ufers Merlot (80 %) und Cabernet Franc (20 %) zur optimalen Reife. Die biodynamische Bearbeitung des Bodens ist zwar nicht zertifiziert, doch dieser bewusste Verzicht auf dem Etikett schmälert in keiner Weise das ökologische Engagement, das die Familie von Neipperg im Bordelais angestoßen hat. Viele große Namen wie Château Pavie, Angélus, Cheval Blanc und natürlich die eigene Domaine Château Canon La Gaffelière gehen diesen sehr kostspieligen Weg im Namen der Natur.

Seit dem Erwerb 1998 führt Graf Stephan von Neipperg das altehrwürdige Château in die Moderne. Kegelstumpfförmige Betontanks nach dem Vorbild der eigenen Holzfässer besitzen das gleiche thermische Gleichgewicht. Denn eine langsame, sanfte Gärung ist die Zauberformel für ihre fruchtbetonten Crus. Im Edelstahl wird die Frucht für den Zweitwein noch einmal besonders herausgearbeitet. Jung zu genießen, wird dem Seigneur d'Aiguilhe ebenfalls ein Ausbau in bis zu 80 Prozent neuen Eichenfässern zugedacht.