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James Suckling
Château Chasse-Spleen Moulis-en-Médoc 2019
Weinfreunde—Selektion—

Château Chasse-Spleen Moulis-en-Médoc 2019

Chasse-Spleen
  • Frankreich
  • Bordeaux
  • trocken
33,50 €
pro Flasche 0,75 l (44,67 € / 1 Liter)
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
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Ein Cru Bourgeois Exceptionnel, der einem Grand Cru Classé das Fürchten lehrt, obwohl er eigentlich böse Geister vertreiben soll.

Chasse-Spleen
beerigwürzig
Barrique
13.5%

Das Besondere an diesem Wein

Moulis-en-Médoc genießt den Ruf, besonders charmante und zugängliche Rotweine hervorzubringen, in denen Merlot eine höhere relative Bedeutung zukommt, als in anderen, eher vom Cabernet Sauvignon dominierten Appellationen der Halbinsel. So verhält es sich auch beim Grand Vin von Château Chasse-Spleen, der die beiden großen Rebsorten des Bordelais stets in gekonnter Balance hält und zumeist mit nur kleinen Anteilen von Cabernet Franc und Petit Verdot in die Flasche kommt. Kraftvoll, vollmundig und hochkomplex lauten die Attribute, die diesen Cru Bourgeois Exceptionnel über ungezählte Jahrgänge hinweg begleiten. Robert Parker sieht ihn inzwischen auf dem Niveau eines 3ème, spätestens seit dieser Adelung gilt Chasse-Spleen als ernsthafter Herausforderer für die benachbarten Grand Cru Classé-Châteaux, allen voran für jene im direkt angrenzenden Saint-Julien.

Bis heute rätseln manche Bordeaux-Kenner, warum Château Chasse-Spleen einst der Einzug in die Weinaristokratie der Grand Cru Classé verwehrt blieb. Dabei ist die Erklärung denkbar einfach, denn die Appellation Moulis wurde 1855 gänzlich verschmäht. Einen weiteren Grund liefert schlicht der Kalender. Zwar lässt sich der Weinbau am heutigen Standort bis ins Jahr 1560 zurückverfolgen, zur eigentlichen Gründung von Chasse-Spleen kam es aber erst 1860, somit fünf Jahre nach dem Classement durch die Bordelaiser Weinkaufleute. In der Folge mehrerer Erbteilungen des einstigen Großbesitzes von „Grand-Poujeaux“ wurde 1860 für den Teil des heutigen Châteaus ein Name gesucht. Der Legende nach geht dieser auf Lord Byron zurück. Der melancholisch veranlagte Dichter aus England soll bei einem Besuch in Moulis den ihm kredenzten Wein mit den Worten gelobt haben, dass dieser „unübertroffen sei, um böse Geister zu vertreiben“. Im Französischen nennt man diese Form der Erheiterung „chasser le spleen“.

Die Appellation Moulis ist die kleinste der Médoc-Appellationen. Auf halbem Weg zwischen Margaux und Saint-Julien nimmt sie die Form eines schmalen, viereinhalb Kilometer langen Streifens ein, der senkrecht zur Mündung der Gironde steht. Château Chasse-Spleen, mit 110 Hektar Gesamtfläche das größte Weingut der Appellation, liegt in deren Süden. Das außergewöhnlich vielfältige Terroir erstreckt sich über vier Parzellen und zeichnet sich durch tiefgründigen Garonne-Kies sowie Lehm- und Kalkböden aus.

Nach der Handlese für den Chasse-Spleen Grand Vin gelangen die Trauben umgehend in die Kellerei, wo sie nochmals selektiert wurden. Die Weinbereitung folgt auf dem Château der klassischen Schule von Bordeaux: Maischegärung in Beton- und Edelstahlbehältern, malolaktische Gärung und anschließender 18-monatiger Ausbau in Barriquefässern. Eine Filtration wurde weder nach der malolaktischen Gärung noch vor der Abfüllung vorgenommen. Im Médoc zurzeit eher unüblich, doch für den Chasse-Spleen eine wichtige Voraussetzung für die gewünschte Stilistik.

Zehn Jahre in der Flasche sollte man ihm gönnen, dahinter öffnet sich ein Trinkfenster von weiteren zwanzig Jahren.

Wie der Wein schmeckt: charakterstark & kräftig

Der Grand Vin von Chasse-Spleen fließt in dunkler, granatroter Farbe aus der Flasche. Sein hochkomplexes Bouquet verströmt Düfte von Brombeeren, Pflaumen, Kirschen sowie Roten und Schwarzen Johannisbeeren, flankiert mit einem Hauch von mediterranen Kräutern und Grafit. Am Gaumen zeigt sich der Wein aromatisch, fruchtbetont und vorzüglich balanciert. Feinkörnige Tannine und ein Abgang von außergewöhnlicher Länge prägen den Grand Cru Exceptionnel im Mund.

Was Kritiker zu dem Wein sagen

92+ Punkte von Robert Parker

„Mit Aromen von Cassis, Pflaumen, Bleistiftmine und Lakritze zeigt sich der Chasse-Spleen 2019 mittel- bis vollmundig. Mit einem fleischigen Fruchtkern, lebendiger Säure und reifen, pudrigen Tanninen demonstriert er bis ins Finale die Griffigkeit eines typischen Moulis. Vergessen Sie ihn für ein Jahrzehnt und merken sie ihn für die Jahre 2029 bis 2049 vor.“

Jahrgang2019
Farberot
HerkunftslandFrankreich
HerkunftsregionBordeaux
RebsorteCabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot, Cabernet Franc
Geschmacktrocken
Alkoholgehalt13.5% vol
QualitätsstufeA.O.P.
Weinstilcharakterstark & kräftig
Trinktemperatur16-18 °C
Trinkreifejetzt und weitere 10-20 Jahre
Schmeckt zuHartkäse, Pasta, Rind
Schmeckt nachbeerig, würzig
Passt zuEin Abend unter Freunden, Sommerabend
Auszeichnungprämiert
AusbauBarrique
VerschlussKorken
Weinfreunde SelektionJa
SubregionMoulis
Hersteller/AbfüllerChasse-Spleen, 32 Chem. de la Razé, 33480 Moulis-en-Médoc, Frankreich
Artikelnummer2000015451

Ein herrlicher Spleen

Vielleicht liegt es an seiner späten Geburt 1862, die dem Château Chasse-Spleen den Eintritt in die Weinaristokratie des Classements von 1855 ersparte. In jedem Fall hat es sich bis heute seinen kindlichen Spaß erhalten, ohne dabei jedoch von seinem weltweiten Renommee einzubüßen. So will es die Legende auch, dass die 80 Hektar große Domaine zwischen Margaux und Saint-Julien ihren Namen nicht etwa von einer Familiendynastie erhielt, die den Weinbau pflegte. Es war der junge Dichter Lord Byron, der zuerst mit tiefen Verstimmungen in die Region kam.

Die 1820 in zwei Châteaux aufgeteilte Domaine benötigte dringend einen Namen. Madame Castaigne, die junge Erbin, hielt damals rauschende Feste mit illustren Gästen. Baudelaire, aber auch der englische Lord Byron genossen ihren Wein mit Blick auf das sagenhafte Terroir des linken Bordeaux-Ufers. Angereist mit schweren Verstimmungen, rief Byron erheitert aus: „Dieser Wein ist unübertroffen, wenn es darum geht, böse Geister zu vertreiben!“. Im Französischen nennt man diese Erheiterung „chasser le spleen“. Eine Legende war geboren!

Heutzutage hält man sich lieber an die Fakten. Ein fantastisches Terroir von Garonne-Kies sowie Lehm- und Kalkböden versorgt die 35 Jahre alten Rebstöcke von 73 % Cabernet-Sauvignon, 20 % Merlot und 7 % Petit Verdot mit besten Nährstoffen.

Wein-Papst Robert Parker spricht diesem Cru Bourgeois Exceptionnel laut Verkostung sogar den Status eines „Troisième Grand Cru Classé“ zu. Seit dem Jahr 2000 wird das Château Chasse-Spleen von Céline Villars-Foubet und ihrem Ehemann Jean-Pierre geführt. Sie übernahm das Weingut von ihrem Großvater Jacques Merlaut, Gründer des Handelshauses Groupe Taillan. Ihre Zweitweine L'Ermitage de Chasse Spleen und L'Oratoire de Chasse Spleen werden mit der Expertise des gefeierten Önologen und Médoc-Experten Éric Boissenot assembliert.

Durchschnittliche Nährwerte je 100 ml

Allergenkennzeichnungenthält SULFITE

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