Benriach
Weltkarriere nach der Auszeit
Kurioserweise war die Benriach Distillery seit ihrer Gründung im Jahr 1897 länger außer Betrieb, als dass die Brennblasen dort befeuert wurden. Denn bereits drei Jahre später wird die Brennerei wieder geschlossen und verfällt in den so oft zu beobachtenden schottischen Dornröschenschlaf. Erst 1965 kehrt wieder Leben in die Speyside Destillerie ein. Zunächst brannte Benriach Malts für die Blends anderen Marken. Es dauerte knapp 30 Jahre, bis Benriach der Whisky-Welt seinen ersten, neue und eigenen Single Malt vorstellte.
Nach 1994 ist 2020 ein einschneidendes Datum in der Geschichte der Whisky-Brennerei. Benriach entschließt sich, sein Sortiment komplett neu aufzustellen und dabei noch stärker seinen unkonventionellen und kreativen Stil zu betonen. So finden sich ungetorfte und getorfte Single Malts unterschiedlichen Alters im Angebot. Damit nicht genug, setzt Benriach auf ein sehr variantenreiches und ausgeklügeltes Fass-Management bei der Reife der Destillate.
Allein die Auswahl der unterschiedlichen Fassqualitäten lässt erkennen, wie sehr Benriach das Cask Management als DNA der Brennerei begreift. Neben unscheinbaren Virgin Oak, neue Fässer aus Eichenholz, sorgen Fässer, in denen zuvor Bourbon, Sherry, Rum, Portwein und Marsala reiften, für die Extraportion Finesse und Vielschichtigkeit. Zumal Benriach die speziellen Fässer nicht einfach für eine kurze Zeit der Reife und zum Finishing der Whiskys verwendet. Die einzelnen Qualitäten lagern parallel in den unterschiedlichen Fässern. Bei den 21, 25 und 30 Jahre gereiften Single Malts kommen sogar vier verschiedene Fässer zum Einsatz. Wie erwähnt: unkonventionell, kreativ und einmalig.