Das Besondere an diesem Wein
Jochen Dreissigacker hat das elterliche Weingut im rheinhessischen Bechtheim in den zurückliegenden Jahren zu einem Spitzenweingut transformiert, das kompromisslos auf Qualität und Naturnähe setzt. Der Bio-Zertifizierung folgte der noch weitaus konsequentere Schritt einer Bewirtschaftung der Weinberge nach biodynamischen Grundsätzen. Das Ergebnis sind Weine, die ihre Herkunft und die verwendeten Rebsorten ausgesprochen ungeschminkt widerspiegeln. Dabei ist der Riesling trocken Gutswein eine eindrucksvolle Visitenkarte des Weinguts. Wer hier einen schlichten Einstiegswein erwartet, wird auf das positivste überrascht.
Das Lesegut für den Weißwein wird streng selektiv per Hand geerntet und stammt von jüngeren Rebanlagen rund um Bechtheim und Westhofen. Nach der Ernte steht der besonders schonende Umgang mit den Trauben im Vordergrund, um einen finessenreichen Riesling zu erhalten, der mit Vielschichtigkeit und Struktur daherkommt. Behandlungsmittel oder der Transport des Mosts mit Pumpen bleiben genauso außen vor, wie der Einsatz von Reinzuchthefen – die alkoholische Gärung startet ohne Zutun durch Menschenhand spontan.
Der sich anschließende Ausbau des Riesling erfolgt zu 90 % im Edelstahltank. Die übrigen 10 % gelangen in große, gebrauchte Doppelstückfässer aus Eichenholz. Sechs Monate Reife auf der Vollhefe und weitere Zeit auf der Feinhefe, lassen die Säure des Weins optimal eingebunden wirken. Das passt hervorragend zur rebsortentypischen Aromatik und der mineralischen Prägung des Weins.
All das macht den Dreissigacker Riesling zu einem genussreichen Solo-Künstler, doch auch als Essensbegleiter eignet er sich durch seine feine Würze hervorragend. Das Weingut selbst empfiehlt Lachs-Tatar mit grünem Spargel oder ein cremiges Pilz-Risotto. Wer würde hier widersprechen?
Wie der Wein schmeckt: fruchtig & frisch
Helles Goldgelb mit grünen Reflexen am Rand. Der intensive Duft ist steinig, würzig und mit viel Frucht ausgestattet: Zitronen- und Mandarinenschalenabrieb, Quitte, auch tropische Früchte, etwa Papaya. Zudem gelbes, knackiges Steinobst und eine dezente Hefenote. Am Gaumen mit einer Balance spendenden, subtil wirkenden Süße und vergleichsweise viel Volumen. Im Abgang mit frischer Säure und einer geradezu enervierenden Mineralität lange nachwirkend.
