Weißburgunder oder auch Weißer Burgunder ist eine der beliebtesten Rebsorten in Europa. In Deutschland findet sich mit 5.747 Hektar (Stand 2019) der größte Rebbestand weltweit. Aber auch in Österreich ist Weißburgunder populär und in Italien – dort als Pinot Bianco bekannt – sind es hauptsächlich die Regionen Lombardei und Südtirol, die der Rebsorte ein Zuhause geben. In Frankreich findet sich Pinot Blanc vor allem im Elsass.
Wie der Name richtig vermuten lässt, gehört der Weißburgunder zur Familie der Burgunder-Rebsorten. Wie auch der Grauburgunder, ist die Rebsorte eine Mutation des roten Spätburgunders (Pinot Noir).
Woher stammt Weißburgunder?
Wie viele andere Rebsorten auch, stammt Weißburgunder ursprünglich aus Frankreich. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Weißburgunder in vielen Ländern noch als Spielart von Chardonnay begriffen. Nur in Frankreich wurde er bereits 1872 als eigenständige Rebsorte offiziell klassifiziert. Anderenorts wurde dieses Missverständnis erst durch DNA-Analysen im Jahre 1999 ausgeräumt – beispielsweise in Österreich.
Weißburgunder: vor allem in Europa zuhause
In den letzten 25 Jahren hat sich die Anbaufläche von Weißburgunder alleine in Deutschland verdreifacht (Stand 2019). Ein beeindruckender Wert, der die Begeisterung für Weine dieser Rebsorte hierzulande offensichtlich werden lässt. Das drittgrößte Anbaugebiet Deutschlands, Baden, stellt mit 1.579 Hektar Rebfläche (Stand 2019) den Spitzenreiter unter den deutschen Regionen.
Bei genauerer Betrachtung ist dies nicht verwunderlich, denn Weißburgunder reift in warmen Klimazonen besonders gut. Aufgrund des sich immer weiter abzeichnenden Klimawandels wird die Rebsorte nicht selten dort angebaut, wo es für den Riesling-Anbau bereits zu warm ist. Das südliche Baden gilt daher als Hochburg des Weißburgunders und bringt exzellente Weine hervor.
Ansonsten wird Weißburgunder noch in einigen Ländern Osteuropas angebaut und ein kleiner Rebbestand existiert mittlerweile auch in den USA.
Wie schmeckt Weißburgunder?
Die Rebe erbringt hell- bis dunkelgelbe Weine. Die helleren Varianten können auch grünliche Reflexe aufweisen. Die Aromatik von Weißburgunder wird vor allem durch Birne, Pfirsich, rohen Mandeln und Zitronenschale geprägt. Aber auch Anklänge von Lindenblüten und Melonen lassen sich in manchen Weinen finden. Je nach Bodenbeschaffenheit kann ein Weißburgunder auch mineralische Noten von nassen Kieselsteinen aufweisen.
In Bezug auf den Säuregehalt ist Weißburgunder als vergleichsweise moderat zu bezeichnen. Letztlich hat dieser Eindruck aber sehr stark mit der individuellen Herkunft und Machart zu tun.
Vor allem durch sein leicht nussiges Aroma ist die Rebsorte ein sehr guter Essensbegleiter. Leichte und helle Speisen wie Meeresfrüchte, Kalbfleisch, Fisch oder Geflügel passen ganz hervorragend. Wenn der Weißburgunder im Eichenholz-Barrique ausgebaut wurde, ist er auch eine schöne Ergänzung zu Lamm und Jungwild. Dann kann er sogar einen leichten Rotwein zum Fleisch ablösen.