Cabernet Blanc

Am 9. November 2022 · von Weinfreunde

Cabernet Blanc ist eine recht neu gezüchtete Weißwein-Rebsorte. Sie entstand in der Schweiz und wurde in Deutschland weiterentwickelt. Die Rebe zeichnet sich durch sehr gute Resistenzen gegenüber Krankheiten aus und liegt im Geschmack gewissermaßen zwischen Riesling und Sauvignon Blanc. Eine Rebsorte, die noch nicht weitverbreitet ist, aber immer populärer wird.

Wie entstand Cabernet Blanc?

Valentin Blattner, Weingutsbesitzer in Soyhières im Schweizer Kanton Jura, kreuzte 1991 Cabernet Sauvignon mit verschiedenen Partner-Weinreben, die alle gute Resistenzen gegen bekannte, Weinreben befallende Krankheitserreger aufweisen. Die Selektion – also die Neueinkreuzungen der auf die Elterngeneration folgenden Generationen – übernahm dann die Rebschule Freytag in der Pfalz. Die Stabilisierung der Cabernet Blanc Rebe war erst 2004 abgeschlossen. Seitdem steht sie unter Sortenschutz und zählt zur Familie der sogenannten „PIWI“ Rebsorten.

Die Rebe weist aktuell nur eine geringe Verbreitung aus, in Deutschland sind es weniger als 10 Hektar (Stand 2020), auch in der Schweiz, Österreich und den Niederlanden sind die Anbauflächen noch winzig.

Was sind PIWI?

Als PIWI bezeichnet man Neuzüchtungen von Weinreben, die multiple Resistenzen gegen Pilzbefall aufweisen – also „Pilz Widerstand“. Die Grundidee dahinter ist, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau drastisch zu reduzieren und so den ökologischen Weinbau zu fördern. Für die Landwirte bieten die neuen PIWI-Sorten mehr Planungssicherheit, da Ernteausfälle reduziert werden. Zudem sparen sie große Mengen an teuren Fungiziden ein.

Die Einführung von PIWI-Sorten benötigt allerdings Zeit. Denn die Verbraucher sind an die bekannten Rebsorten gewöhnt und probieren Weine von Neuzüchtungen nur zögerlich. Das führt dazu, dass auch die Weingüter zunächst nur sehr zurückhaltend Flächen bestocken.

Die Cabernet Blanc Rebe: lange Grünphase

Die Traube der Cabernet Blanc Rebe trägt sowohl normal große als auch kleine Beeren direkt nebeneinander. Sie hängen locker mit Abstand an der Traube, sodass die Beeren nach einem Regen schnell abtrocknen können und Pilzkrankheiten wenig Chancen haben. Die Beeren bleiben lange grün, bevor sie sich dann erst Ende September, Anfang Oktober gelb zu färben beginnen. Sie haben kaum Kerne und weisen hohe Zuckerwerte auf. Allerdings neigt diese Rebe zum Verrieseln, also zum Verlust von noch sehr kleinen Beeren. Daher sollte bei der Pflanzung ein größerer Abstand zwischen den Rebstöcken angestrebt werden. Die Cabernet Blanc Rebe ist sehr frostbeständig, kann also auch in exponierten Lagen angebaut werden.

Wie schmeckt Cabernet Blanc Wein?

Der Geschmack des Cabernet Blanc liegt zwischen Sauvignon Blanc und Riesling. Er ist also fruchtig und säurebetont. Ausschlaggebend ist neben dem Terroir auch der Zeitpunkt der Ernte und natürlich die Methode des Ausbaus. Er duftet nach Schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeere, Kiwis und Zitrusfrüchten. Im Mund liegt der Cabernet Blanc Wein stoffig und voll.
Einzelne Winzer zeigen sich experimentierfreudig und bauen Cabernet Blanc im Barrique aus. Die hierbei entstandenen Weine erinnern an weißen Burgunder. Auch werden alkoholfreie Weine aus Cabernet Blanc produziert. All das zeigt, dass die Erforschung des Potenzials dieser Rebe noch längst nicht abgeschlossen ist.

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