Thomas Düringer aus dem sonnigen Kaiserstuhl
Am 30. Mai 2020 · von WeinfreundeThomas Düringer ist Winzer aus Leidenschaft. Dass er das Weingut seiner Familie übernehmen würde, stand nie außer Frage. Was ihn antreibt: Er will echte Lebensfreude ins Glas bringen.
Besonders gut gelingt ihm das bei den Burgundersorten. Hier passt alles zusammen: Die Heimat des jungen Winzers ist der südliche Kaiserstuhl, die sonnigste und wärmste Weinbauregion Deutschlands. Das schmeckt man auch im Glas. Auf dem vulkanischen Gestein seiner Heimat bekommen Spät-, Weiß- und Grauburgunder einen einzigartigen Charakter.
Deshalb haben diese Weine hier eine besondere Tradition, die Thomas Düringer gern pflegt. Er baut seine Weine mit großer handwerklicher Fertigkeit und fundiertem Fachwissen aus. Das hat er von der Pike auf gelernt: Natürlich im elterlichen Betrieb, aber auch während seiner Winzerausbildung bei einem der renommiertesten Weingüter Badens und der anschließenden Weiterbildung zum Weinbautechniker und Kellermeister. Doch das A und O sind die Liebe und das Herzblut, die der Badener in seine Weine steckt – ob im Feld oder im Keller. Das Ergebnis sind Weine, die durch ihre Harmonie und ihre Balance aus Frucht, Fülle und Frische überzeugen. Echte Lebensfreude eben.
Diese Hingabe und vor allem die Qualität seiner Weine haben uns von Anfang an überzeugt und so zählt Thomas Düringer tatsächlich zu den Winzern der ersten Stunde bei Weinfreunde. Bereits im Juni 2016 haben wir ihn zu unserem „Winzer des Monats“ gewählt. Seitdem sind vier Weinlesen vergangenen und unsere Zusammenarbeit ist noch intensiver geworden. Deshalb war Thomas Düringer auch ein ganz heißer Kandidat für einen unserer fünf Jubiläumsweine zum Geburtstagsfest. Einmal probiert, möchte man nämlich auf seine Burgunderweine nur noch ungern verzichten. Grund genug den Mann aus Baden noch einmal zu interviewen.
Winzer sind traditionell sehr eng mit Ihrer Heimat verbunden. Kannst Du beschreiben, wofür der Kaiserstuhl steht?
Der Kaiserstuhl ist die einzige Weinbauregion in Deutschland, die einen vulkanischen Ursprung hat. Das dunkle Vulkangestein speichert die Tageswärme und gibt sie in der Nacht wieder ab, was die Vegetation sehr begünstigt. Es bringt Mineralität und einen einzigartigen Charakter in die Weine. Beides zusammen ergibt, besonders bei den drei Burgunderweinen, Weißburgunder, Grauburgunder und Spätburgunder, absolute Spitzenweine, die mit der „Weltelite“ mithalten können. Der Sortenanteil dieser drei Burgundersorten liegt in meinem Betrieb bei über 70 Prozent.
Anlässlich des fünften Geburtstags von Weinfreunde haben wir gemeinsam einen exklusiven Jubiläumswein Wein kreiert: einen Grauburgunder aus dem Ihringer Winklerberg. Erzähle uns doch bitte etwas mehr zu dieser Lage.
Der Ihringer Winklerberg ist voller Geschichte: Schon als in Breisach, eine Stadt nicht weit vom Winklerberg gelegen, die Römer siedelten, wurden am Winklerberg Reben angebaut. Die Ausrichtung der Lage nach Südwesten und das dunkle wärmespeichernde, vulkanische Gestein lassen den Winklerberg zur wärmsten Weinberglage Deutschlands werden. Und was gefällt den Reben besser als Wärme?
Grauburgunder ist generell Dein Steckenpferd, das wissen wir. Was ist das Besondere an der Weinbereitung unseres Jubiläumsweins und warum trägt er den Zusatz „Selektion“?
Der Zusatz Selektion beschreibt die Trauben und Reben im Weinberg. Nur wenige, hochreife Trauben pro Rebstock werden geerntet und die Rebstöcke für diesen Wein sind über 25 Jahre alt. Die Vinifizierung im Keller erfolgt sehr schonend und ein Teil des Weines wurde im Holzfass, mit langem Hefelager, ausgebaut. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr!
Der Wein wurde von der Sonne verwöhnt und ist dementsprechend kräftig. Würdest Du ihn „solo“ trinken oder gehört zu dem Wein eine Essensbegleitung? Wenn ja, was würdest Du uns bei Dir zuhause dazu anbieten?
Natürlich ist der Wein sehr kräftig und füllig und somit ein idealer Essensbegleiter. Ich trinke ihn gern, wenn bei uns gegrillt wird. Durch seine leichte, natürliche Restsüße passt er aber auch gut in die asiatische Küche, oder zu einem Risotto Milanese mit sehr viel Parmesan, so wie es meine Frau liebt. Nach dem Essen darf er auch gern weiter getrunken werden, man ist ja dann an das Beste gewöhnt.
Wie gesagt: Weinfreunde ist fünf Jahre alt geworden und Du bist mit Deinen Weinen praktisch von Anfang an mit dabei. Welche Wünsche gibst Du uns für die nächsten fünf Jahre mit?
Ich bin erstaunt wie Ihr in den vergangenen fünf Jahren „Vollgas“ gegeben habt. Die Ausweitung des Sortiments lässt für die Kunden keine Wünsche offen. Macht weiter so, damit es in fünf Jahren noch viel mehr Weinfreunde gibt!