Garganega
Am 22. September 2023 · von WeinfreundeDie weiße Rebsorte stammt aus Italien, wahrscheinlich aus der Region rund um Verona. Garganega wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt, was sie zu einer sehr alten Rebsorte macht. Ihr Ursprung wird in Griechenland vermutet, darauf weist ein Vorkommen auf Sizilien hin.
Garganega ist eine kräftige, ertragreiche, spät reifende weiße Rebsorte, die vergleichsweise widerstandsfähig gegen verschiedene Pilzkrankheiten ist.
Garganega: Mutter vieler Rebsorten
Durch das enorm hohe Alter der Rebsorte haben sich über die Jahrhunderte zahlreiche Klone und Untersorten entwickelt. Anfang der 2000er-Jahre durchgeführte DNA-Analysen haben zudem das überraschende Ergebnis geliefert, dass Garganega im europäischen Genpool als Leitsorte gilt, von der viele andere abstammen – insbesondere italienische Rebsorten.
Soave: Garganega ist Pflicht
Der bekannteste Garganega-Wein ist der Soave in Venetien, in dem die Rebsorte laut offizieller Statuten mindestens 70 % ausmachen muss. Oft wird sie durch Trebbiano di Soave (Verdicchio) oder auch Chardonnay ergänzt. Die Rebsorte prägt auch den weniger bekannten Weißwein Gambellara. Andere Weine, in denen sie in Venetien eine wichtige Rolle spielt, ist unter anderem der Bianco di Custoza. Aus rosinierten Garganega-Trauben wird auch Vin Santo erzeugt.
Wo wird Garganega angebaut?
Garganega wird am meisten im Veneto angebaut respektive in der großen DOC Garda rund um den Gardasee. In geringem Umfang findet sich die Rebsorte auch im Friaul, in der Emilia-Romagna, im Trentino, in der Lombardei und in Umbrien. Die Rebfläche ist jedoch stark rückläufig. Waren im Jahr 2010 noch über 11.000 Hektar mit Garganega in Italien bestockt, waren es 2016 nur noch 8.500 Hektar.
In Argentinien findet sich mit 30 Hektar die größte Rebfläche mit der Rebsorte außerhalb Italiens (Stand 2021).
Wie die Weine schmecken
In der Soave-Classico-Zone entstehen feine, aromatische Weißweine, die durch zitrische Anklänge, einen warmen Mandelduft und dezente Würznoten geprägt sind, sofern die Erträge in Grenzen gehalten werden und die Trauben voll ausreifen können. Der Säuregehalt fällt relativ hoch aus, was Garganega zu einem guten Begleiter von Fischgerichten macht.