Salento: Rotweinland zwischen den Meeren

Ein Teil der Region Apulien bildet eine Halbinsel: Das ist Salento. Der italienische Stiefelabsatz ist traditionelles Weinbaugebiet und hat mit Primitivo und Negroamaro gleich zwei Hauptdarsteller.

Apulien ist den meisten ein Begriff. Seit dem Siegeszug des Primitivos ist die Weinregion sozusagen in aller Munde. Betrachtet man die Region Apulien genauer, fällt besonders die Halbinsel Salento ins Auge. Sie bildet gewissermaßen den Absatz des italienischen Stiefels und ist an drei Seiten von Wasser umgeben: im Westen grenzt Salento an den Golf von Tarent, im Süden an das Ionische Meer und im Osten erstreckt sich die Adria.

Mediterranes Klima auf der Halbinsel

Die Lage zwischen den Meeren hat großen Einfluss auf den Weinbau in Salento, sorgt sie in der ansonsten eher flachen Region für ausreichend Wind zum Kühlen der Trauben sowie für ein deutliches Abfallen der Temperaturen während der Nacht. Ein wichtiger Umstand in dem mediterranen Klima mit trockenen, heißen Sommern, die den Reben viel abverlangen und mit besonders hohen Zuckerwerten für reichlich Alkohol im Wein einstehen. Umso wichtiger ist es, den richtigen Zeitpunkt für die Lese zu finden und die Trauben ohne Oxidation in den Keller zu bekommen. Viele Weingüter und Genossenschaften lesen daher grundsätzlich in den frühen Morgenstunden, solange es noch kühler ist. Allgemein gesprochen lauten also die Gefahren, die sich aus diesen klimatischen Bedingungen für die Reben ergeben: Wassermangel, Sonnenbrand an Blättern und Trauben sowie eine zu frühe Reife.

Salento ist rot: die Rebsorten

Apulien und Primitivo, diese Paarung kommt als Erstes in den Sinn. Doch auf der Halbinsel gibt es eine weitere Rebsorte, die genauso wichtig ist: Negroamaro. Sie ist bekannt für die Weine der DOC Salice Salento. Daneben spielen noch die roten Trauben Malvasia Nera, Nero di Troia, Aleatico und Susumaniello eine Rolle. Zwar dienen diese Rebsorten fast ausschließlich als Verschnittweine für Cuvées. Doch zeigt der Primitivo Susumaniello Collezione Oro von Angelo Rocca beispielsweise auf, was diese Reben beitragen können. Zwar gibt es auch Weißweine aus Salento, doch spielen die weißen Rebsorten Chardonnay, Fiano und Pinot Bianco im Anbaugebiet nur die zweite Geige. Seit einigen Jahren kommen aus Salento auch immer mehr Roséweine. Für die Rosatos setzen die Erzeuger – wenig überraschend – auf ihre Paradereben Primitivo und Negroamaro.

DOC und DOCG in Salento

Wie die DOC Salice Salento für Negroamaro steht, verkörpert die DOC Primitivo di Manduria die Hochburg der zweiten großen Rebsorte aus Salento. Sie gilt als absolute Top-Appellation für Primitivo. Die weiteren DOC-Anbaugebiete (Denominazione di Origine Controllata) sind Leverano, Nardò, Alezio, Matino, Galatina, Copertino, Squinzano, Brindisi und Ostuni. Mit Primitivo di Manduria Dolce Naturale gibt es sogar eine DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita), die exklusiv einem Süßwein vorbehalten ist.