Petit Verdot

Am 28. Februar 2023 · von Weinfreunde

Petit Verdot ist eine französische Rotwein-Rebsorte, die häufig in Bordeaux-Cuvées zum Einsatz kommt, dabei allerdings eine prozentual kleine Rolle spielt. In wärmeren Klimazonen hat sich die Rebsorte auch bei sortenreinen Weinen bewährt und ergibt dort körperreiche und gleichzeitig elegante Rotweine. In Bezug auf die weltweite Rebfläche ist Petit Verdot als vergleichsweise selten zu bezeichnen.

Die Herkunft und Eigenschaften von Petit Verdot

Die rote Rebsorte Petit Verdot stammt aus Frankreich. Die deutsche Übersetzung – „kleiner Grünling“ – bezieht sich auf den hohen Säuregrad in den Beeren, wenn diese noch unreif sind. Wegen der langen Reifezeit der Rebsorte ist die Säure jedoch im geernteten Lesegut optimal eingebunden und kein herausstechendes Merkmal mehr.

Petit Verdot besitzt dickschalige Beeren, die noch später als Cabernet Sauvignon ausreifen und ist ebenso resistent gegen Fäulnis. Reinsortig entstehen aus der roten Rebsorte konzentrierte, tanninreiche Weine, die eine kräftige Farbe zeigen und eine würzige sowie florale Aromatik besitzen. Die Alterungsfähigkeit von Petit-Verdot-Weinen ist ausgezeichnet.

Petit Verdot ist wegen der späten Reife auch für heiße Klimazonen gut geeignet, jedoch benötigt sie eine ausreichende Wasserversorgung.

Petit Verdot: Bordeaux Cuvée

Im Vergleich zu Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc wird Petit Verdot im Bordeaux nur wenig angebaut. Dennoch findet sich die Rebsorte in vielen Bordeaux-Cuvées, auch wenn sie prozentual gesehen nur eine kleine Nebenrolle spielt – Petit Verdot wird hauptsächlich verwendet, um den Weinen zusätzliche Tannine, Farbe und würzige Noten zu verleihen.

Die einstmals im Bordeaux weitverbreitete Rebsorte war durch die späte Reife besonders im damals noch deutlich kühleren Saint-Émilion und Pomerol eine Herausforderung. Daher wurde Petit Verdot von vielen Winzern ab den 1960er-Jahren nicht mehr kultiviert. Seit Ende der 1980er-Jahre erfährt die Rebsorte im Bordeaux eine Renaissance.

So ist Petit Verdot im Médoc nach wie vor eine der klassischen Rebsorten in einer Bordeaux-Cuvée. Unter anderem findet sich die Rebsorte in Weinen von so namhaften Châteaux wie Château Latour, Château Lafite-Rothschild und Château Margaux.

Nicht nur in Frankreich: Petit Verdot

Außerhalb Frankreichs erfreut sich Petit Verdot immer größerer Beliebtheit, auch reinsortig. Primär, weil sich die Rebsorte für besonders warme Gegenden gut eignet, wie Kastilien-La Mancha in Spanien. Auch in Italien stieg die Gesamtanbaufläche in den vergangenen Jahrzehnten und selbst in Portugal, wo sich fast ausschließlich autochthone Rebsorten finden, wird Petit Verdot gerne im Alentejo für Cuvées genutzt.

In Australien finden sich ebenfalls Rebbestände und im kalifornischen Napa und Sonoma kommt Petit Verdot in sogenannten Meritage-Weinen (Cuvées) zum Einsatz. Die Rebsorte eignet sich zudem für das sonnenreiche Klima in Argentinien und Chile, wo sie auf mehreren Hundert Hektar angebaut wird.

Grundsätzlich gilt für viele Weinländer: Wenn Weine im Stile einer Bordeaux-Cuvée produziert werden, besitzt Petit Verdot einen ähnlichen Stellenwert wie in der französischen Mutter-Appellation.

Wie schmeckt der Wein?

Reinsortige Weine aus Petit Verdot sind kraftvoll, tanninreich und durch Aromen von Schwarzkirsche, Pflaume, Veilchen, Flieder und Salbei gekennzeichnet. Durch seine Frische wirkt der Wein trotz der mundfüllenden Struktur gut ausbalanciert und elegant.

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