Palomino

Am 8. Juli 2021 · von Weinfreunde

Palomino, mit vollem Namen Palomino Fino, ist als die klassische Sherry-Traube bekannt. Die weiße Rebsorte wird daher auch vorwiegend im Süden Spaniens im sogenannten Sherry-Dreieck im Bereich der Städte Jerez de la Frontera, Puerto de Santa Mara und Sanlúcar de Barrameda angebaut. Hier belegt sie fast die gesamte Rebfläche. Darüber hinaus gibt es noch Anbaugebiete in Australien, Südafrika, Portugal, Frankreich, Argentinien, Kalifornien, Neuseeland und Zypern. Neben der Sherry-Produktion, bei der Palomino die Hauptrebsorte darstellt, setzt man die Trauben auch zur Gewinnung von leichtem und säurearmen Tischwein ein, der jung getrunken wird.

Palomino: Spanisches Original

Die alte, schon sehr lange in Spanien beheimatete Rebsorte hat vermutlich auch spanische, genauer gesagt: andalusische Wurzeln. Man erzählt sich, ihr Name stamme von dem tapferen Ritter Fernán Yánez Palomino, der König Alfonso X. von Kastilien und León im 13. Jahrhundert diente. Von welchen Eltern-Reben Palomino abstammt, ist nicht bekannt. Aufgrund ihres Alters kursieren in der Weinsprache auch einige Synonyme für die Rebsorte: Als weitere Bezeichnungen sind Listan, Fransdruif, Malvasia Rei und Merseguera geläufig.

Grundlage für Sherry

Die beste Qualität an Palomino-Trauben bringen die sonnenexponierten Lagen mit den kalkhaltigen Albariza-Kreideböden im Sherry-Gebiet hervor. Nicht nur deshalb ist der trockene Palomino-Weißwein die ideale Grundlage der berühmten Sherrys. Auch sein Hang zur Oxidation ist für die Sherry-Produktion optimal. Damit ein Sherry entsteht, wird der vergorene Wein mit Branntwein versetzt. Der Fachmann nennt dies aufgespritet. Danach lagert der spätere Sherry in im Soleraverfahren aufeinander gestapelten Fässern und reift. Abgefüllt wird immer aus der untersten Fassreihe. Die unten fehlende Menge wird dann von dem darüber liegenden Fass nachgefüllt usw. In der obersten Fassreihe füllt der Winzer mit jungem Wein nach. Ein Sherry ist somit ein Jahrgangscuvée, das heißt es werden immer verschiedene Jahrgänge während der Fassreife miteinander vermischt. Für die Sherry-Sorten Fino und Manzanillas wird Palomino reinsortig ausgebaut, bei anderen Sherry-Typen werden noch die beiden Rebsorten Pedro Ximenez und Muscat D’Aexandrie in geringeren Mengen zum Süßen hinzugefügt.

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