Neuburger

Am 18. Mai 2020 · von Weinfreunde

Die Rebsorte Neuburger, die sich gut zur Erzeugung von Qualitäts- und Prädikatsweinen eignet, ist eine Österreicherin. Die aus ihr gekelterten Weißweine zeichnen sich vor allem durch ihre milde Säure und ihr typisch nussiges Aroma aus.

Angebaut wird die Sorte Neuburger auch heute noch vorwiegend in österreichischen Weingebieten wie in der Wachau, in der Thermenregion und am Leithaberg am Neusiedler See. Trotz der hohen Qualität der Weine ist ein stetiger Rückgang der Anbaufläche zu verzeichnen. Verantwortlich dafür ist vermutlich die hohe Anfälligkeit für Krankheiten der Rebsorte und die mit dem Grünen Veltliner starke Konkurrenz im Land.

Neuburger: Ein Geschenk der Donau?

Um die Entstehung der Rebsorte Neuburger ranken sich zahlreiche Geschichten. So erzählt man sich beispielsweise, dass sie im Jahr 1768 aus der Stadt Nürnberg per Floß auf der Donau nach Österreich gelangte. Andere wiederum verorten ihren Ursprung in Weißenkirchen in der Wachau. Am bekanntesten, weil wohl am interessantesten, ist die Überlieferung, nach der zwei Winzer um 1850 ein Rebbündel bei Arnsdorf in der Wachau aus der Donau fischten. Die beiden Finder pflanzten die Reben hier an und sollen einige Jahre später daraus ihren ersten Weißwein gekeltert haben.

Von Arnsdorf aus gelangte die Rebsorte nach Spitz an der Donau, wo sich die Ruine Hinterhaus befindet, die im Volksmund schlicht „Burg“ genannt wird. Daher soll die Rebsorte Neuburger ihren Namen haben. Dass die Neuburger eine urösterreichische Sorte ist, belegen neuere DNA-Analysen, denen zufolge sie aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung aus den beiden ebenfalls österreichischen Sorten Roter Veltliner und Silvaner hervorgegangen ist. Eine lang vermutete Verwandtschaft mit Burgundersorten ist damit widerlegt.

Vornehm zurückhaltender Wein

Angenehm neutral im Geschmack, dabei aber in der Regel kräftig mit milder Säure – so werden die Weißweine aus den Beeren der Neuburger-Rebe beschrieben. Das Aroma von jungen Weinen zeigt sich würzig und blumig, das der älteren durchsetzt mit charakteristischen Nuss-Aromen. Im Alkoholgehalt liegt Neuburger-Wein etwa bei zwölf Prozent. Als Essenbegleiter eignet er sich für viele Gerichte von nationalen Klassikern wie Tafelspitz oder einer deftigen Jausen-Platte über intensive Käsesorten bis hin zu thailändischen Speisen.

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