Cinsault

Am 14. März 2023 · von Weinfreunde

Cinsault, auch Cinsaut geschrieben, ist eine rote Rebsorte aus Frankreich, die an der südlichen Rhône, der Provence oder dem Languedoc meist als Teil einer Cuvée zu finden ist – nicht selten bei Roséweinen. In Südafrika feiert die Rebsorte unter dem Namen Hermitage Erfolge. Und auch im nördlichen Afrika und im Libanon ist Cinsault fester Bestandteil des dortigen Weinbaus.

Die Herkunft und Eigenschaften von Cinsault

Die rote Rebsorte Cinsault (oder Cinsaut) stammt aus Frankreich. 1676 wurde sie bereits im „Botanicum Monspeliense“ von Agronom OIivier de Serres erwähnt. Es gibt weit über 100 Synonyme, die ein hohes Alter und eine weite Verbreitung der Sorte nahelegen. Durch die Widerstandsfähigkeit von Cinsault gegenüber Trockenheit ist die Rebsorte wie gemacht für wärmere Klimazonen.

Cinsault: Châteauneuf-du-Pape und Rosé

Die Cinsault ist zwar häufig Bestandteil der renommierten Weine aus Châteauneuf-du-Pape, spielt hierbei aber – auch prozentual ausgedrückt – eine untergeordnete Rolle. Sie verleiht den Cuvées in allererster Linie eine Extraportion Kirscharomatik.

Weiter östlich in der Provence ist Cinsault äußerst beliebt, weil sich die Rebsorte hervorragend für die Herstellung von Roséweinen eignet. Nicht selten in Kombination mit Grenache und/oder Syrah. Auch in der südfranzösischen Region Languedoc besitzt die Rebsorte eine lange Geschichte und an der südlichen Rhône findet sie sich ebenfalls in Rosé- und Rotweinen.

Südafrika und Nordafrika: Cinsault aka Hermitage

Der eigentliche Star am südafrikanischen Rotwein-Himmel ist die Rebsorte Pinotage, interessanterweise aus einer Kreuzung von Pinot Noir und Cinsault hervorgegangen. Doch unter der Bezeichnung Hermitage findet sich in Südafrika auch reinsortiger Cinsault. Etwas verwirrend allerdings, da das Synonym Hermitage anderswo auch für die Rebsorten Marsanne und Syrah genutzt wird.

Da vor vielen Jahrzehnten in Algerien angebauter Cinsault dafür genutzt wurde, den noch leichteren Weinen aus dem Burgund zu mehr Körper zu verhelfen, hat sich in dem nordafrikanischen Staat eine Rebfläche etabliert, die noch heute bedeutend ist. Zudem blickt die Rebsorte im libanesischen Bekaa-Valley auf eine über 150 Jahre alte Geschichte zurück.

In Süditalien ist Cinsault als Ottavianello bekannt und wird rund um Brindisi angebaut, wo sie leichte, eher schlichte Rotweine hervorbringt. Aber auch in Chile und einigen anderen Weinländern ist die Rebsorte vertreten. Der weltweite Bestand ist dennoch als vergleichsweise klein zu bezeichnen.

Wie schmeckt der Wein?

Rotweine aus Cinsault sind leicht, gefällig und zeichnen sich in ihrer Jugend durch einen äußerst aromatischen Charakter aus. Sauerkirsche, Rote Johannisbeere und Himbeere sind typische Frucht-Assoziationen. Aber auch der Duft von Veilchen und schwarzem Tee wird der Rebsorte zugeschrieben. Ideal für aromatische Rosés! Die roten Vertreter verfügen trotz ihrer Leichtigkeit über ein gutes Alterungspotenzial.

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