Was bedeutet Superiore?
Am 5. April 2024 · von WeinfreundeSuperiore ist eine in Italien gebräuchliche Bezeichnung für DOC- und DOCG-Weine, die in fast allen Fällen auf eine längere Reifezeit vor Vermarktung hinweist. Je nach Weinregion müssen Superiore Weine aber auch einen fest definierten Mindestalkoholgehalt und Höchstertrag vorweisen können.
Helena L. aus Ludwigsburg stößt bei italienischen Weinen häufiger auf die Bezeichnung Superiore, weiß aber nicht, was genau damit gemeint ist. Daher ihre Hilfe suchende E-Mail an unser Frag-die-Weinfreunde-Team. Wie immer, helfen wir gerne weiter.
Superiore Weinregionen in Italien
Den Zusatz „Superiore“ dürfen eine ganze Reihe von italienischen Weinen tragen. Grundvoraussetzung ist allerdings deren Klassifikation als DOC- (Denominazione di Origine Controllata) oder DOCG-Wein (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) und die Einhaltung fest definierter, wenn auch nicht überall gleicher, Anforderungen.
Superiore Weine finden sich zum Beispiel im Piemont (Barbera d’Alba, Barbera d’Asti und Monferrato). Zudem gibt es sie in den DOCs und DOCGs Bardolino, Caldaro, Grave del Friuli, Soave und Valpolicella. In letzterer Region, die für den Amarone della Valpolicella weltberühmt ist, sind vor allem die Valpolicella Ripasso Weine häufig als Superiore klassifiziert.
Die Anforderungen an einen Superiore Wein
Wörtlich übersetzt bedeutet Superiore „überlegen“ oder „höherwertig. Diese Bezeichnung passt perfekt, denn Superiore Weine versprechen eine höhere Qualität als Weine ohne diesen Zusatz.
Je nach Region und den dort geltenden Regeln muss ein Superiore Wein verschiedene Kriterien erfüllen. In fast allen Fällen muss ein Superiore Wein eine längere Reifezeit im Holzfass, Edelstahltank oder in der Flasche aufweisen. Zusätzlich gibt es teils Anforderungen an den Höchstertrag im Weinberg, ein Mindestmaß an Mostgewicht und Vorgaben bezüglich des Säuregehalts. Alles mit dem Ziel, die Weinqualität zu verbessern.
Sind Superiore Weine besser?
Trotz dieses Ziels sollte man sich nicht blind darauf verlassen, dass ein als Superiore klassifizierter Wein besser schmeckt, als Weine ohne diese Bezeichnung. Der Zusatz Superiore gibt zunächst einmal nur darüber Auskunft, dass der Wein bestimmte Kriterien erfüllt, die von den örtlichen Weinbehörden festgelegt wurden. Da diese der Steigerung der Qualität dienen sollen, ist zumindest die Wahrscheinlichkeit recht hoch, diese auch im Glas wiederzufinden.
Wie in anderen Weinländern aber auch, gibt es in Italien Winzerinnen und Winzer, die kein gesteigertes Interesse an offiziellen Klassifikationen haben und trotzdem hervorragende Weine produzieren – Stichwort Supertoskaner.