Tessin: Weinanbau im Süden der Schweiz

Am 1. September 2020 · von Weinfreunde

Lange Zeit gehörte der südlichste Kanton der Schweiz zu Italien. Auch landschaftlich hat das Tessin (auch Ticino genannt) wenig mit der übrigen Schweiz gemein und mutet beinahe mediterran an. Südlich der Alpen dominieren in der „Sonnenstube der Schweiz“ Rotweine auf einer Gesamtrebfläche von etwa 1.000 Hektar.

Wie die Landschaft, so kann man auch das Klima als fast schon mediterran bezeichnen. Allerdings ist es bei einer gleichzeitig sehr hohen Anzahl an Sonnenstunden weniger trocken. Um Bellinzona und zwischen dem Lago Maggiore und dem Luganer See liegen die besten Lagen im Weinanbaugebiet. Darüber hinaus finden sich um Locarno sehr gute Weinlagen. Die Rebflächen im Misxtal (Mesolcina) stellen eine wahre Besonderheit dar, da sie weinbautechnisch zwar dem Tessin zugeordnet sind, geografisch gesehen aber zum Kanton Graubünden gehören.

Rotwein dominiert im Tessin

Das Tessin ist ein klares Rotweingebiet. Allen Rebsorten voran dominiert in dieser Weinabauregion Merlot, der meist reinsortig ausgebaut wird und im Barrique reift. Einige Winzer keltern zudem ansprechende Cuvées, in dem sie Merlot mit Diolinoir oder Cabernet Sauvignon verschneiden. Roséweine werden im Tessin ebenfalls aus Merlot hergestellt. Eine Spezialität ist der weiß gekelterte Merlot Bianco. Bei den roten Rebsorten werden in geringerem Umfang zudem Pinot Nero, Bondola, Cabernet Franc, Barbera, Bonarda, Shiraz und weitere kultiviert. Für den regionstypischen Nostrano-Wein wird die einzige autochthone Rebsorte Freisa verwendet. Unter den weißen Rebsorten finden sich Chardonnay, Sauvignon Blanc, Gutedel und Pinot Grigio.

Wie hat dir der Artikel gefallen?
4,80 Sterne | 5 Bewertungen