Sommerzeit ist Spritz-Zeit. Dieser Meinung ist zumindest Theresa und klärt uns über die Geschichte der Spritz-Getränke und seine ungeheure Vielfältigkeit auf.
Wir kennen die Badesaison und die Spargelsaison, aber offensichtlich gibt es auch eine Saison für Spritz-Getränke. Denn sobald das Thermometer steigt und die Extra-Portion Frische im Drink sich zu einem genüsslichen Grundbedürfnis auswächst, ist Zeit für das sommerliche Mischgetränk. Ausgelöst hat diesen Trend der Aperol Spritz. Vor rund 20 Jahren tauchte er erstmals in den Gläsern der Nation auf und ließ alsbald eine ganz Schar von Variationen und Nachahmern folgen. Heute sind die Gläser mit dem leuchtend orangefarbenen Getränk von den Terrassen der Cafés und Bars, aber auch beim privaten Party-Vergnügen nicht mehr wegzudenken.
Spritz-Getränke: Wer hat es erfunden?
Das Rezept für den Aperol Spritz stammt aus den 1950er-Jahren, doch war der Drink sehr lange Zeit nur in Italien ein fester Begriff. So weit, so gut, aber was hat das so gar nicht nach Italien klingende Spritz im Namen des Mischgetränks zu suchen? Da kommen die Österreicher, genauer gesagt die Habsburger k. & k. Monarchie ins Spiel. Sie herrschte nämlich bis weit ins 19. Jahrhundert hinein auch über Gebiete in Oberitalien und so wanderte der Gespritzte mit über die Alpen gen Süden nach Venetien und Friaul. Allerdings ist mit Gespritzter in Österreich eher ein Mischgetränk aus Wein und Wasser, also eine Weinschorle, gemeint. Passt aber, denn auch die Weinschorle ist vor allem im Sommer beliebt und steht für Frische und Leichtigkeit.
Allerdings fällt der Aperol Spritz in Sachen Alkoholgehalt deutlich schwerer aus. Leichtigkeit und Frische kreiert der Drink mit anderen Mitteln. Da ist der Aperol als Bitterspirituose, die mit Aromen von Rhabarber, Chinarinde, Gelben Enzian, Bitterorange sowie verschiedenen Kräutern aufwartet. Die Bitterstoffe unterstreichen geschmacklich den Frischeindruck, der von der zweiten Grundzutat, dem Prosecco. Das alles gut gekühlt und auf Eiswürfel gegeben – ja, da kommt Frische auf.
Aperol Spritz: das Rezept
Zum Zubereiten des Kult-Getränks benötigen wir neben Aperol und einen – bitte trockenen – Prosecco noch Eiswürfel sowie eine Orangenscheibe und gern etwas Minze für die Deko. Serviert wird der Aperol Spritz in einem großen Weinglas.
Zunächst die Eiswürfel und die Orangenscheibe in das Glas geben. Anschließend den Aperol und den Prosecco dazugeben, mehr braucht es nicht. Als perfektes Verhältnis gelten 4 Teile Aperol auf 6 Teile Prosecco. Wer es leichter mag, kann den Aperol-Anteil etwas reduzieren und durch Soda ersetzen.
Spritz-Varianten: fast keine Grenzen
Das Rezept lässt sich schnell und einfach abwandeln. Natürlich können es auch Sekt, Crémant oder Cava sein, die für den prickelnden Part im Spritz sorgen. Empfohlen sind auch bei diesen Schaumweinen die trockenen Qualitäten. Ebenso gibt es die Variante mit Mineralwasser, um den Alkoholgehalt des Drinks zu reduzieren. Dafür eignen sich aber auch alkoholfreie Prickler.
Bei der zweiten Zutat, dem Aperol, sind den Alternativen kaum Grenzen gesetzt. So bieten sich Zitronen- und Orangenliköre an, aber auch alkoholfreier Fruchtsirup ist für den Spritz der anderen Art bestens geeignet. Prominentes Beispiel ist der Hugo, der aus Holunderblütensirup, Prosecco, Limetten und etwas Minze zubereitet wird. Ganz anders variiert der Wild Berry Spritz das Rezept, indem zu einem kleinen Teil Prosecco viel Wild Berry (Limonade) und frische Beeren gibt. Wer es mal ausprobieren will, so geht es.
Wild Berry Spritz: das Rezept
Dafür benötigen wir frische Beeren wie Himbeeren oder auch Erdbeeren, Wild Berry Limonade, Prosecco und selbstverständlich Eis. Für die Zubereitungen und das Servieren greifen wir wieder auf ein großes Weinglas zurück.
Die Eiswürfel und die Beeren in das Glas geben, anschließend mit Prosecco und Wild Berry auffüllen. Empfehlenswert ist das Verhältnis von 1 Teil Prosecco auf 2 Teile Wild Berry, aber auch an dieser Schraube lässt sich ganz nach Geschmack drehen.
Aperitif & mehr: Spritz-Getränke
Traditionell zählt der Aperol Spritz zu den Aperitifs. Mit seiner feinen Bitterkeit und dem schönen Prickeln lässt er im Magen Vorfreude auf das Essen aufkommen. Allerdings haben die Spritz-Getränke längst die Grenzen der Kategorie hinter sich gelassen und erfüllen im Sommer auch weit vor dem Essen oder danach ihre genüssliche Rolle. Hieß es nicht „Ein Leben ohne Spritz ist vorstellbar, aber sinnlos“? Zumindest so ähnlich.