Castelão

Am 5. Januar 2024 · von Weinfreunde

Castelão ist eine autochthone Rotwein-Rebsorte aus Portugal. Sie wurde bereits 1531 vom Ampelografen Rui Fernandes erwähnt. Sie kommt nur selten reinsortig zum Einsatz, häufiger ist sie Teil einer roten Cuvée. Heute entstehen die besten Exemplare auf der Setúbal-Halbinsel, in der Nähe von Lissabon. Die Rebsorte lässt kraftvolle und aromatische Weine entstehen, die durch ein gutes Alterungspotenzial gekennzeichnet sind.

Portwein-Pionier José Maria da Fonseca pflanzte Mitte des 19. Jahrhunderts Castelão-Reben auf der Halbinsel Setúbal auf einem Weinberg namens „Periquita“. Der Wein von hier entwickelte sich zu einem so großen Erfolg, dass die Rebsorte heute noch in Setúbal unter dem Synonym Periquita bekannt ist. In anderen portugiesischen Regionen nennt man sie auch João de Santarém oder Castelão Francês.

Was zeichnet Castelão aus?

Auf Basis mehrerer DNA-Analysen kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei Castelão um eine natürliche Kreuzung zwischen Cayetana Blanca und Alfrocheiro handelt. Die früh reifende Castelão Traube tendiert zur Kleinbeerigkeit und zum Verrieseln, sie ist jedoch vergleichsweise widerstandsfähig gegen Krankheiten. Am besten reift sie in einem warmen Klima aus. Zudem sind sandige Böden für die Rebsorte ideal.

Wo wird Castelão angebaut?

Douro Tal

Auch im Douro-Tal wird die Rebsorte angebaut

Castelão ist hauptsächlich in den südlichen Küstenregionen Portugals verbreitet, man findet sie aber auch in der Douro-Region und im Alentejo. Die Sorte wird primär in Rotwein-Cuvées eingesetzt, reinsortig findet man sie selten. Die Rebsorte findet sich aber auch in manchen Portweinen, Roséweinen und auch Schaumweinen. Die Anbaufläche in Portugal betrug im Jahr 2016 12.580 Hektar, jedoch mit rückläufiger Tendenz. Dennoch gehört Castelão nach wie vor zu den meist angebauten Rebsorten Portugals. Auf der Península de Setúbal werden die bekanntesten und besten reinsortigen Weine aus der Sorte hergestellt.

Wie schmeckt der Wein?

Castelão lässt Weine entstehen, die mit intensiven Aromen dunkler Früchte überzeugen und eine dezente Gewürznote aufweisen. Am Gaumen sind sie kraftvoll und besitzen einen hohen Tanningehalt sowie eine frische Säure – eine Kombination, die eine lange Lagerfähigkeit ermöglicht. Junge Weine der Rebsorte können etwas adstringierend wirken, doch gereifte Exemplare geben sich äußerst sanft und elegant. Je nach Machart und einem möglichen Einsatz von Holz existieren aber Unterschiede in der Charakteristik von Castelão-Weinen.

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