Wie erkenne ich verkorkten Wein?

Am 16. Dezember 2020 · von Daniel Münster

Der sogenannte Korkschmecker ist ein Weinfehler, der sich durch einen Geruch nach nassem Karton, modrigem Holz oder muffigem Leder erkennen lässt. Auch der Geschmack des Weines wird durch diese Negativeigenschaften stark beeinflusst.

Sebastian W. aus Pfungstadt übermittelte uns eine Frage, die viele Weinfreunde beschäftigt. Wie lässt sich ein Wein mit Korkfehler erkennen?

Wie oben bereits beschrieben, besitzt ein Wein mit Korkschmecker einen modrig-muffigen Geruch und Geschmack. Wenn man sich bei dessen Identifizierung nicht ganz sicher ist, sollte man darauf achten, ob der Wein noch Fruchtaromatik zeigt. Denn bei einem Korkfehler tritt diese in den Hintergrund. Zudem zeigen sich dann Säure, Alkohol und Tannin präsenter als sonst.

Nicht ganz einfach mit der Identifikation ist es insbesondere dann, wenn der Geruch des schadhaften Korks erst nach und nach erkennbar wird. Dieses Phänomen wird als „schleichender Korkfehler“ bezeichnet. Generell gilt: Je länger der Wein Sauerstoffkontakt hat desto ausgeprägter wird der Korkschmecker.

In einem Restaurant oder in einer Verkostungsrunde trauen sich viele Weintrinker nicht einen Verdacht auf Korkschmecker zu äußern. Zu groß ist oft die Unsicherheit, ob es sich nicht um eine normale Charaktereigenschaft des Weines handelt – zum Beispiel ein mehrjähriger Ausbau in Holzfässern. Hier sollte man unbedingt Mut beweisen und seinen Verdacht äußern. Denn: Ein Wein mit Korkfehler ist nie ein Genuss, sondern immer ein schlechtes Weinerlebnis. Und wer möchte das schon?

Im Weinfreunde Magazin findest du auch eine ausführliche Betrachtung des Themas Kork- und Weinfehler.

Wie hat dir der Artikel gefallen?
5,00 Sterne | 2 Bewertungen