Was ist Qualitätswein?
Am 29. September 2023 · von WeinfreundeDer Begriff Qualitätswein kennzeichnet in Deutschland die zweithöchste Qualitätsstufe, nach Prädikatswein. Auf dem Etikett von Qualitätsweinen findet sich häufig die Abkürzung QbA (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete). Das ist zwar noch zulässig, doch wurde die Bezeichnung 2009 im Rahmen einer neuen EU-Weinmarktordnung ersetzt. Qualitätswein und Prädikatswein wird nun als Wein mit geschützter Ursprungsangabe (Wein g.U.) bezeichnet.
Magret. D aus Saarbrücken sendete unlängst eine interessante Anfrage an das Frag die Weinfreunde Team per E-Mail: Verspricht ein „Qualitätswein“ wirklich Qualität und welche Voraussetzungen muss ein Wein erfüllen, um diese Bezeichnung tragen zu dürfen? Gute Fragen, hier unsere Antworten:
Was ist Qualitätswein?
Qualitätswein ist eine Bezeichnung für Weine höherer Güteklasse, die in jedem Land spezifische weingesetzliche Mindestanforderungen erfüllen müssen. Diese beziehen sich etwa auf die verwendeten Rebsorten und auch auf Maximalerträge pro Hektar. Innerhalb der EU ist es die höchste Qualitätsstufe. Die darunterliegende Stufe ist der Landwein. Damit die Qualität dieser Weine wirklich gesichert ist, existieren für alle EU-Mitgliedsländer Weinprüfungen, die durch unabhängige amtliche Stellen durchgeführt werden.
Qualitätswein in Deutschland
Deutscher Qualitätswein, oft als „QbA“ (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) abgekürzt, ist eine Kategorie für Weine, die aus spezifischen Anbaugebieten in Deutschland stammen. Sie müssen Qualitätsanforderungen erfüllen. Allerdings ist zu beachten, dass die Bezeichnung „QbA“ in Deutschland zwar noch zulässig ist, aber eigentlich abgelöst wurde. Durch die ab August 2009 gültige EU-Weinmarktordnung wurde in den Mitgliedsländern ein herkunftsorientiertes System mit neuen Weinbezeichnungen eingeführt. In Deutschland und Österreich entsprechen Qualitätsweine und Prädikatsweine der höchsten Qualitätsstufe, Wein g.U. (Wein mit geschützter Ursprungsangabe).
Qualitätswein mit Prädikat
Eine noch höhere Stufe bilden die Qualitätsweine mit Prädikat. Diese Weine entsprechen noch höheren Qualitätsanforderungen und werden in Deutschland in sechs Prädikatsstufen unterteilt, die sich nach dem natürlichen Zuckergehalt der Trauben (Oechsle-Grad) bei der Weinlese richten. Hierzu gehören Begriffe wie „Kabinett“, „Spätlese“, „Auslese“ und „Trockenbeerenauslese“.
Was ist der Unterschied zwischen Landwein und Qualitätswein?
Landwein ist eine niedrigere Qualitätsstufe als Qualitätswein. Die Anforderungen an die Trauben und die Weinherstellung sind weniger streng, was zu einfacheren und weniger komplexen Weinen führen kann, aber nicht muss. Ein Beispiel sind die italienischen Supertoskaner, von denen viele nur als Landwein (IGT) klassifiziert sind. Weitere Informationen dazu findet sich in unserem Bericht über Landwein.
Besitzen Qualitätsweine immer eine hohe Qualität?
Auch wenn die Wahrheit erst im Glas liegt, versprechen Qualitätsweine – wie der Name schon sagt – ein objektiv hohes Maß an Qualität und sollten in der Regel nicht enttäuschen. Bei Prädikatsweinen gilt dies in noch höherem Maße, da Winzerinnen und Winzer diese aufwendige Klassifikation meist nur für ihr Top-Produkte wählen. Daher bietet die Bezeichnung Qualitätswein eine gute Orientierung für Weinfreunde, ein Qualitätsgarant ist sie aber nicht.