Was ist Proxy-Wein?
Am 21. November 2024 · von WeinfreundeProxy-Weine sind Getränke, die durch ihre Vielschichtigkeit und ihr Mundgefühl an Wein erinnern. Dabei kommen sie aber ganz eigenständig daher und versuchen nicht, Wein per se nachzuahmen. Proxy-Wein enthält keinen Alkohol und ist somit auch eine gute Alternative zu alkoholfreiem Wein oder Schaumwein.
„Was es nicht alles gibt“ meinte Sandra B. aus Wetzlar in ihrer Mail an das Frag-die-Weinfreunde-Team. Im Folgenden berichtete sie, auf den Begriff „Proxy-Wein“ gestoßen zu sein und keine Ahnung zu haben, was sich dahinter verbirgt, außer, dass es ein alkoholfreies Getränk ist. Wie immer helfen wir gerne weiter!
Ein Proxy-Wein soll in erster Linie durch sein Mundgefühl an Wein erinnern. Statt Alkohol kommen fermentierte Getränke wie Kombucha, aber auch Tee, Kräuter, Wurzeln und Essig zum Einsatz, um Tannine, Säure und Struktur zu erzeugen. Proxy-Weine verzichten meist auf Zucker und bieten so ein gänzlich neues Geschmackserlebnis, ohne Wein 1:1 nachahmen zu wollen.
Wie sind Proxy-Weine entstanden?
Die Idee hinter Proxy-Weinen stammt aus der gehobenen Gastronomie, insbesondere aus der Sterneküche. Köche und Sommeliers suchten nach alkoholfreien Alternativen, die sich dennoch gut mit hochwertigem Essen kombinieren lassen. Ihre Experimente mit fermentierten Getränken wie Kombucha, Kefir oder Getreidemischungen, ergänzt durch Essigessenzen, Tees, Kräuter und Wurzeln, bildeten die Grundlage für Proxy-Weine.
Wie werden Proxy-Weine hergestellt?
Häufig wird eine fermentierte Basis wie Kombucha mit Tee-Extrakten, Säften, Essig, Bitterstoffen oder Gewürzen so kombiniert, dass sie Körper, Säure und Tannine eines Weins nachempfinden. Tannine, etwa aus Tees oder aromatischen Wurzeln, sorgen für die charakteristische Adstringenz – das trockene, raue Mundgefühl, das viele nur von schweren Rotweinen kennen. Der Verzicht auf Alkohol wird bewusst durch die Verwendung natürlicher Bitterstoffe und Säuren ergänzt, um die Geschmackstiefe zu erhalten. Im Gegensatz zu vielen alkoholfreien Weinen, die Zucker verwenden, um fehlende Aromen auszugleichen, setzt Proxy-Wein auf eine minimale oder gar keine Zuckerzugabe.
Warum heißt es Proxy-Wein?
Der Begriff „Proxy“ stammt aus der IT und bezeichnet dort eine Schnittstelle oder einen Stellvertreter. Ein gut gewählter Begriff, denn genau diesen stellvertretenden Charakter möchten die alkoholfreien Proxys gegenüber Weinen einnehmen.