Warum wird Wachs über den Korken gemacht?

Am 24. September 2021 · von Theresa Weber

Wird Wachs auf den Korken und den oberen Bereich des Flaschenhalses gebracht, fungiert er als schützende Kapsel. Heutzutage besteht diese meist aus Kunststoff oder Aluminium und wird vor dem Öffnen der Flasche mit einem Kapselschneider entfernt. Wachs wurde bereits als Kapsel verwendet, als die technischen Voraussetzungen keine andere Möglichkeit zuließ. Heute werden Wachskapseln vor allem noch aus ästhetischen Gründen eingesetzt – vor allem bei großformatigen Flaschen.

Via Instagram erreichte unser Frag die Weinfreunde Team eine Nachricht von Steffen: Warum wird Wachs über den Korken gemacht? Eine exzellente Frage, deren Klärung mit der Feststellung beginnt, dass das Wachs als Weinkapsel eingesetzt wird.

Diese schützt vor dem Austrocknen des Korkens sowie vor Verschmutzungen. Auch verlangsamt sie den Gasaustausch zwischen dem Flascheninhalt und dem Sauerstoff der Außenwelt – frühzeitige Oxidation bei der Flaschenlagerung wird verhindert. Vor allem in früheren Zeiten verhinderte die Kapsel außerdem, dass sich Korkmotten oder auch Ratten über den Korken hermachten.

Heutzutage werden Weinkapseln in aller Regel aus Aluminium hergestellt. Günstiger kann auch Kunststoff oder eine Kombination aus Aluminium und PVC-Folie eingesetzt werden. Insbesondere bei hochwertigen Weinen finden sich auch Stanniol-Kapseln – früher aus toxischem Blei, heute aus unbedenklichem Zinn hergestellt.

Die Herstellung dieser modernen Kapseln und deren Anbringung an der Weinflasche erfordert gewisse technische Voraussetzungen, die erst aufkamen, als die Menschen schon lange dem Weingenuss frönten. Zuvor tauchte man den oberen Teil der Flasche in flüssiges Wachs, um den empfindlichen Korken zu versiegeln.

Heute erfreuen sich Wachskapseln wieder großer Beliebtheit. Jedoch aus rein ästhetischen Gründen. Sie sollen den Wein aufwerten, ihm einen edlen Touch verleihen. Zudem werden extrem große Flaschen ebenfalls mit Wachs versiegelt, da diese selten abgefüllten Formate nur schwer maschinell bearbeitet werden können.

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