Bardolino: die Renaissance einer Weinregion
Am 8. September 2023 · von WeinfreundeBardolino, ein DOC-Bereich für Rot- und Roséweine in der italienischen RegionVenetien, hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlebt. Die Region erstreckt sich zwischen dem Gardasee im Südosten und der Etsch im Westen und umfasst Weinberge auf über 2.800 Hektar.
Eine Besonderheit ist der Kernbereich mit den Gemeinden Affi, Bardolino, Cavaion Veronese, Costermano, Garda und Lazise, die auf dem Etikett den Zusatz „Classico“ führen dürfen.
Die charakteristische Cuvée für einen roten Bardolino besteht aus Corvina (35 bis 80 %), Corvinone (max. 15 %), Rondinella (10 bis 40 %), Molinara (max. 15 %), sowie anderen zugelassenen Sorten wie Barbera, Cabernet Sauvignon, Merlot (max. 10 %). Durch die Verwendung der identischen Rebsorten, besitzt der Rotwein eine stilistische Ähnlichkeit mit Weinen aus der DOC Valpolicella.
Die DOC Bardolino bietet verschiedene Weintypen. Neben dem einfachen Bardolino, auch einen Bardolino Classico, Bardolino Superiore, Bardolino Chiaretto (Roséwein), Bardolino Chiaretto Classico, Bardolino Chiaretto Spumante, Bardolino Novello und Bardolino Novello Classico.
2001 wurde Bardolino Superiore als DOCG klassifiziert. Neben der Herkunft aus einem enger umfassten Ursprungsgebiet innerhalb des DOC-Bereichs, muss ein Superiore vor Veröffentlichung noch ein Jahr auf dem Weingut reifen. Dabei kann der Ausbau im Holz erfolgen, dies ist aber keine Verpflichtung.
Bardolino: ein glanzvoller Aufstieg
Die Geschichte des Weins ist geprägt von einem schlechten Ruf. Früher existierten viele Exemplare, die wenig Qualität und dafür umso mehr Restzucker boten. Doch eine kleine Gruppe von Erzeugern begann in den 1980er-Jahren das Image des Bardolino aufzupolieren. Sie führten schonende Anbaumethoden ein, reduzierten die Erträge und veränderten den Rebschnitt, um wirklich hochwertigen Bardolino zu produzieren.
Heute erstrahlt Bardolino in neuem Glanz. Die Weine sind elegant, leicht und sollten am besten leicht gekühlt genossen werden. Ein guter roter Bardolino ist komplex, würzig und trocken. Ähnlich einem Beaujolais-Villages kann er bis zu fünf Jahre reifen und gewinnt mit der Zeit an Würze und Tiefe. Diese Renaissance hat Bardolino zu einem aufstrebenden Weingebiet gemacht und zeigt, dass selbst unterschätzte Regionen das Potenzial für erstklassige Weine haben.