Warum haben Weingläser einen Stiel?

Am 20. Oktober 2021 · von Stefan Behr

Es existieren gleich zwei Gründe dafür, dass Weingläser einen Stiel besitzen: Zum einen würde sich der Wein im Glas zu schnell erwärmen, wenn man den Kelch in den Händen hielte. Zum anderen entfaltet sich die Aromatik des Weines nur dann ideal, wenn man das Glas beim Verkosten schwenken kann.

Richard L. aus Crailsheim hat unserem Frag die Weinfreunde Team eine E-Mail geschickt, die durchaus berechtigt ist: „Warum besitzen Weingläser überhaupt einen Stiel?“, lautete seine Frage.

Zunächst könnte man meinen, es handele sich um eine Stilfrage bei der Stielfrage. Und tatsächlich sehen Weingläser ohne Stiel nicht annähernd so schön aus, wie die mit. Doch sind es eher praktische Gründe, die für den hohen Aufbau eines Weinglases sprechen.

Weißweine wie auch Rotweine sollten immer bei der idealen Weintemperatur getrunken werden, um das volle Potenzial des Inhalts ergründen zu können. Das Glas mit den körperwarmen Händen direkt am Kelch festzuhalten, würde zwangsläufig dazu führen, dass sich der Wein schneller erwärmt – bei Weißwein und auch Rotwein keine vielversprechende Idee.

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, der für einen Stiel spricht: Teil einer Weinverkostung besteht aus dem Vorgang das Glas zu schwenken, um den Wein mit Sauerstoff zu vermengen und so möglichst die ganze Aromatik des Weines in Richtung Nase zu lenken. Auch das funktioniert nur dann richtig gut, wenn man das Glas an einem Stiel festhalten kann.

Alles rund um das Thema Gläser in unserem Weinfreunde Podcast Bei Anruf Wein

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