Dornfelder

Am 2. Dezember 2021 · von Weinfreunde

Der Dornfelder ist eine noch relativ junge Rebsorte: Erst 1955 wurde die Sorte neu gezüchtet. Heute hat sich die Rebsorte als erfolgreichste deutsche Neuzüchtung bei den Rotweinen etabliert. Laut dem Deutschen Weininstitut sind etwa 8 % des Weinanbaugebiets in Deutschland mit ihm bestockt.

Nur der Spätburgunder ist hierzulande als Roter bei den Winzern noch beliebter. Inzwischen gilt der Dornfelder als deutscher Rotweinklassiker, der bei Weinkennern und Gelegenheitsgenießern gleichermaßen im Trend liegt.

Der Wein der mutigen Winzer

Entstanden ist der Dornfelder aus einer Kreuzung der beiden Sorten Helfensteiner und Heroldrebe, die ebenfalls bereits Kreuzungen älterer Rebsorten sind. Die Eltern des Helfensteiner sind Frühburgunder und Blauer Trollinger, die der Heroldrebe Blauer Portugieser und Lemberger. Die „Geburt“ fand in Württemberg statt: An der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg züchtete August Herold Anfang der Fünfzigerjahre die neue Rebsorte. Sie erhielt ihren Namen nach dem Gründer der dortigen Weinbauschule Imanuel Dornfeld. Anfangs wagten nur wenige Winzer, die neue Sorte anzubauen. Denn zunächst setzte man den farbintensiven Dornfelder hauptsächlich als Verschnittpartner für hellere Rotweine ein, um ihnen ein kräftigeres Rot zu verleihen. Mit der Zeit entdeckten jedoch immer mehr Weinliebhaber und Winzer die positiven Geschmackseigenschaften der Rebsorte und bauten ihn sortenrein aus. Die Folge: Mitte der Siebzigerjahre bestockten immer mehr Weinbauern ihre Flächen mit der neuen Sorte. Der Erfolg gab den Mutigen Recht: Die Nachfrage nach Dornfelder-Weinen stieg und ist bis heute ungebremst.

Dornfelder: Fruchtig und körperreich

Wie schon erwähnt haben Dornfelder-Rotweine eine dunkle Farbe, die zwischen Schwarz und Rot changiert, sowie eine milde, gut verträgliche Säure. Ihr Geschmack ist ausnehmend fruchtig mit Noten von Sauerkirsche, Brombeere und Holunder. Daneben gibt es auch Dornfelder, die etwas weniger das charakteristische Fruchtige betonen und stattdessen seine Gerbstoffe und Struktur hervorheben. Viele dieser würzigeren Weine sind im Barrique gereift. Dornfelder wird meist als trockener bis halbtrockener Rotwein ausgebaut, seltener sind Sekte oder Roséweine aus der Traube.

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