Interview mit Thierry Caymaris-Moulin von Rhonea
Am 18. Oktober 2024 · von Weinfreunde„Jede Appellation hat ihren eigenen Reiz“
Drei Fragen an Weinmacher Thierry Caymaris-Moulin von Rhonea und seine Antworten. Eindrücke von unserem Besuch vor Ort an der Rhône.
Melanie und Joris aus dem Team von Weinfreunde.de haben ein Trip durch Südfrankreich gemacht, um einige unserer Weingüter und Winzer zu besuchen. Zu Gast waren sie auch in Beaumes-de-Venise an der südlichen Rhône, um sich mit den beiden Weinmachern Alexis Valette und Thierry Caymaris-Moulin zu treffen. Alexis und Thierry arbeiten für die Winzergenossenschaft Terroir Daronton Rhonea und sind die beiden entscheidenden Köpfe – und Hände – hinter dem Les Hautes Roches von Rhonea – diese Kurzform der Genossenschaft verwenden nämlich alle hier.
Vom Keller in den Weinberg
Zunächst bekommen die beiden Weinfreunde eine lange Führung durch die topmoderne Kellerei von Rhonea. Hier wird guter Wein im großen Maßstab gemacht, umso wichtiger ist der Blick auf jedes Detail. Zudem erzeugt Rhonea Wein aus gleich mehreren Anbaugebieten der Côtes-du-Rhône, da braucht es Platz und gute Planung. Ferner entstehen die meisten Weine als Cuvée, also aus dem Zusammenführen verschiedener Grundweine und Rebsorten, was den Aufwand nochmals erhöht. Ein Aufwand, den die vielen kleineren Weinbauern der Genossenschaft allein nicht stemmen können.
Nach dem Besuch der Kellerei lädt Thierry Melanie und Joris in die Weinberge ein, wo die Trauben für den Les Hautes Roches wachsen. Dort wird selbstverständlich der Wein verkostet und plötzlich gibt es Raum für Gespräche. Nach einer gewissen Zeit erklärt sich Thierry sogar bereit, für unser Magazin drei Fragen zu beantworten. Eigentlich nicht sein Ding, er kümmert sich lieber um die Weine, weniger um die Worte. Daher auch an dieser Stelle nochmals ein „merci beaucoup“ an Thierry.
Drei Fragen an den Weinmacher
Weinfreunde.de: Thierry, vielleicht sagst du uns zuerst einfach, was deine Aufgaben bei Rhonea im Allgemeinen und beim Les Hautes Roches im Besonderen sind.
Thierry: Das ist eigentlich ganz einfach. Ich arbeite als Önologe bei Rhonea, also ich bin der Mann, der am Ende die Weine macht.
Weinfreunde.de: Der Beruf allein ist schon toll. Was aber magst du an deiner Arbeit am meisten?
Thierry: Auch da habe ich eine einfache Antwort. All das hier. (Sagt er und zeigt mit der Hand in die Weinberge rund um uns herum.)
Weinfreunde.de: Du sagst, du magst die Weinberge. Gibt es da eine besondere Liebe zu einer der Appellationen, in denen du arbeitest? Hast du einen Liebling an der Rhône?
Thierry: Das ist eine schwierige Frage, die ich nicht kurz beantworten kann. Ich bin viel unterwegs hier in Beaumes-de-Venise und in Rasteau, in Gigondas und Vacqueyras. Und jede Appellation hat ihre eigenen Reize und Besonderheiten. Sie sind so verschieden und gerade deshalb sind mir alle gleich lieb.
Weinfreunde.de: Danke, Thierry und cheers!
Fast 100 Jahre Rhonea
Die Anfänge der Winzergenossenschaft Rhonea liegen fast 100 Jahre zurück. Bereits 1925 schlossen sich die ersten Weinbauern der Region zusammen. Zunächst verkaufen sie ihre Trauben gemeinsam, um bessere Preise zu erzielen. Später investiert man selbst in die Weinerzeugung, verkauft Grundweine und bringt am Ende eigene Weine auf den Markt. In diesen Tagen ist Rhonea eine feste Größe an der südlichen Rhône und zählt zu den besten Winzergenossenschaften Südfrankreichs.