Frédéric Garrabou – Languedoc par excellence

Am 27. August 2020 · von Weinfreunde

Aus Frankreichs vielfältigster Weinregion kommt der Weinfreunde Jubiläumswein Nummer 4. Grund genug für ein Gespräch mit Weinmacher Frédéric Garrabou von den Producteurs Réunis.

Vielfalt ist vielleicht der erste Begriff, der einem in den Sinn kommt, sobald man an das Languedoc denkt. Das meint sowohl den großen Reichtum an unterschiedlichen Böden, als auch die nahezu einzigartige Fülle an roten und weißen Rebsorten. In dieser Vielfalt liegt das Erfolgsgeheimnis der Region begründet. So weit, so gut, nur braucht es auch Weinmacher, die diese Vorzüge zu nutzen verstehen, und uns mit ihren vortrefflichen Weinen zu bekennenden Languedoc-Fans machen. Einer davon ist Frédéric Garrabou, der Önologe der Producteur Réunis aus Cébazan. Anlässlich seines Jubiläumsweins zum fünften Geburtstag der Weinfreunde haben wir mit ihm über die Besonderheiten der Region und natürlich über den Champbeaux Cabernet Sauvignon Syrah gesprochen.

Garrabou stammt gebürtig aus dem Languedoc, doch bevor er in seiner Heimat mit dem Weinmachen angekommen ist, unternahm er zunächst eine kleine Weltreise in Sachen Wein.

„Während meines Studiums habe ich zwei Jahre im Burgund gearbeitet, um den Weinbau von der Pike auf zu lernen. Anschließend bin ich nach Bordeaux gegangen, um dort meinen Abschluss zu machen und auf den Weingütern vor Ort meine praktischen Kenntnisse zu vertiefen. Nach dem Studium war ich dann mehrere Jahre im Ausland unterwegs. Zunächst habe ich in Australien und im neuseeländischen Marlborough Valley Station gemacht. Zum Abschluss habe ich dann im kalifornischen Napa Valley als Winemaker gearbeitet.“

Back to the roots: Heimat ist, wo das Weinherz schlägt

Wer soviel von der großen Weinwelt gesehen hat, weiß um so mehr, warum er in die Heimat zurückkehrt. Languedoc statt Bordeaux, Cébazan statt Grand Cru, das will gut überlegt sein. Für Frédéric Garrabou sind es zwei Dinge, die klar für das Languedoc sprechen: Heimat und Anspruch.

Languedoc

Weinreben im Languedoc, Frankreich

„Ich komme aus einem kleinen Dorf im Limoux, etwas südlich von Carcassonne, das von Weinbergen umgeben ist. Mein Vater sowie mein Großvater haben schon als Weinbauern gearbeitet und dessen Vater ebenso. Ich bin die fünfte Generation, die mit und für den Wein lebt. Bereits als Kind habe ich in den Weingärten meinem Vater geholfen. Von Anfang an fand ich es toll, auf die Reben zu achten, sie zu pflegen, zu beobachten, wie sie die Trauben hervorbringen. Heute weiß ich um so mehr: Die besten Weine werden eben im Weinberg gemacht und nicht im Keller. Ich bin also einerseits in meine Heimat zurückgekehrt. Aber ich habe mich damit auch einer faszinierendsten Weinregionen verschrieben. Es war immer mein Traum, hier Weine zu machen, mit all dem, was ich andernorts gelernt habe.“

Seit Jahren arbeitet Weinfreunde mit den Producteurs Réunis und Frédéric Garrabou zusammen. Einige unserer beliebtesten Weine stammen aus dem piekfeinen Keller der Genossenschaft. Als die Idee aufkam, unseren fünften Geburtstag mit fünf exklusiven Weinen von Winzerfreunden der ersten Stunde zu feiern, fiel der Name Frédéric daher ganz schnell. Und wie kann es nicht anders im Languedoc sein, unsere Anfrage fiel auf fruchtbaren Boden.

Ausgewählte Lagen: Selection Parcellaire

„Ich habe mich natürlich geehrt gefühlt, einen großen Rotwein für den Weinfreunde Geburtstag zu kreieren. Daher wollte ich einen Wein machen, der unserer Zusammenarbeit tatsächlich die Krone aufsetzt. Es sollte ein ganz besonderer Wein werden, mit Trauben aus den besten Lagen, die einfangen, was unser Languedoc so einzigartig und kostbar macht.“

Frederic Garrabou

Frédéric Garrabou im Weinkeller

Inzwischen sind wir in den Genuss dieses Weines gekommen. Champbeaux Cabernet Sauvignon Syrah heißt er mit Vornamen und Selection Parcellaire mit Nachnamen. Doch was zeichnet diesen Wein vor allen anderen Tropfen der Producteurs Réunis aus?

„Dieser einzigartige Wein ist so besonders, weil er zwei sehr unterschiedliche Rebsorten zusammenführt. Der Syrah ist eine typische mediterrane Traube, die sehr gut auf sonnenverwöhnten und kargen Böden zurechtkommt. Dagegen ist der Cabernet Sauvignon eine Rebsorte, die das kontinentale, atlantisch geprägte Klima liebt – siehe Bordeaux. Durch die Vermählung der beiden Rebsorten entsteht ein Wein der ebenso reich an Überraschungen wie an aromatischer Dichte ist.“

Da haben wir wieder diesen Languedoc-Moment der Vielfalt. Wo sonst finden diese Rebsorten, die als Ikonen ganz unterschiedlicher Weinstile gelten, so harmonisch zusammen. Wo sonst, ist solch eine Cuvée nicht nur eine interessante Kombination, sondern auch ein authentischer Ausdruck des Terroirs?

„Allerdings, es ist das Languedoc, in dem unterschiedliche Rebsorten und die damit verbundenen Weinstile einen neuen, eigenständigen Weg finden. Nur hier gibt es aufgrund der so unterschiedlichen Lagen die Möglichkeit, beiden Trauben beste Voraussetzungen zu bieten.“

Ordentlich ins Zeug gelegt: Champbeaux Selection Parcellaire

Der Champbeaux strahlt in intensivem Rubinrot im Glas. An der Nase frohlocken dichte Aromen von dunklen und roten Beeren – Kirsche, Brombeere und etwas Pflaumen – und erste Hinweise der fünfmonatigen Reife im Eichen-Barrique. Zedernholz und Noten von Tabak und Vanille zeigen sich. Am Gaumen gewinnt die Frucht dann Saft und Kraft, die fein eingebundenen Tannine sorgen für ein sanftes, langes Finale. Da hat Frédéric sich ordentlich ins Zeug gelegt. Das beginnt mit der Auswahl der Lagen, die die Trauben für den Jubiläumswein stiften. Immerhin lautet der Nachname Selection Parcellaire – doch was genau bedeutet „ausgewählte Parzellen“?

„Für den Syrah habe ich Parzellen ausgesucht, auf denen Reben stehen, die mindestens 40 Jahre alt sind. Diese Reben wissen mit Hitze und Wassermangel umzugehen, sie bringen außerordentlich konzentrierte Trauben hervor. Der Syrah für den Champbeaux stammt aus höheren, steilen Lagen mit einer optimalen Ausrichtung. Dagegen habe ich für den Cabernet Sauvignon auf tiefergelegenen Weingärten in der Nähe des Canal du Midi zurückgegriffen. Dort sind die Nächte deutlich kühler, was den Reben guttut, und auch die tonhaltigen Böden kommen dieser Rebsorte sehr entgegen.“

Erst die absolut gesunden, perfekt ausgereiften Trauben geben dem Champbeaux diesen besonderen, ausdrucksstarken Touch. Nur weil beide Rebsorten von Klima und Terrain perfekt bedient werden, können sie für unseren Jubiläumswein ihr Bestes geben. Dafür gebührt Frédéric Garrabou unser Dank und bei jedem Schluck Champbeaux wollen wir das in Erinnerung behalten. Doch im Languedoc liebt man nicht nur den Wein, sondern auch das gute Essen. Welche Speisen machen sich also besonders gut zum Roten der Producteurs Réunis?

Bon Appetit: Frédéric Garrabou empfiehlt

„Zunächst braucht der Champbeaux die richtige Temperatur – 18 Grad heißt meine Empfehlung. Dann ist der Wein der ideale Begleiter zu allen mediterranen Speisen. Spontan denke ich an einen einfachen Pesto Sandwich mit gerösteten Tomaten und Paprika, aber auch an Hackbällchen mit in Butter gesottenen Bohnen. Salat mit Schafskäse, gegrilltes Gemüse fällt mir noch ein. Mein persönlicher Favorit ist übrigens dunkle Schokolade.“

Wir könnten an dieser Stella noch mehr über den Champbeaux berichten – wie zum Beispiel den bedachten Ausbau im Holzfass. Wir könnten auch Frédéric Garrabou noch weiter mit unseren Fragen löchern. Doch die beste Antwort auf alle Fragen ist es, sich den Champbeaux selbst im Glas zu gönnen. À vôtre santé und auf unseren Geburtstag.

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