Angelo Rocca im Interview
Am 31. März 2021 · von WeinfreundeUnser aktueller Winzer des Monats stammt aus Apulien und das ist auch gut so. Nicht nur, weil das Angebot von Angelo Rocca bei Weinfreunde-Kunden sehr beliebt ist, sondern auch weil die Region Apulien im Allgemeinen und Weine der Rebsorte Primitivo im Speziellen über eine nie dagewesene Beliebtheit in Deutschland verfügen. Die Auszeichnung als Winzer des Monats hat sich Angelo Rocca aber nicht durch diesen Trend verdient, sondern wegen der besonders guten Qualität, die das Weingut aus dem italienischen Stiefelabsatz liefert.
Im Interview haben wir die Möglichkeit genutzt mit Emanuele Rocca über den hervorragenden Campi Rudi Primitivo Rosato aus dem Hause Angelo Rocca zu sprechen. Ein Wein, dem eine Stilistik innewohnt, die spätestens ab dem Frühlingsbeginn große Relevanz gewinnt. Zudem verrät uns Emmanuele das Geheimnis des Erfolges seines Familienunternehmens und wofür die Weinregion Apulien für ihn steht.
Interview mit Emanuele Rocca
Emanuele, wie Du weißt ist Primitivo-Rotwein in Deutschland sehr beliebt. Bitte erkläre unseren Lesern, warum auch Primitivo Rosé eine Versuchung wert ist.
Meiner Meinung nach knüpft ein Rosé aus Primitivo an den Erfolg des Rotweins an. Es ist auf der einen Seite die angenehme Aromatik, die kombiniert mit Frische und einem schönen Süßeeindruck bei sehr vielen Weintrinkern gut ankommt. Auf der anderen Seite lässt sich dieser Rosato zu den verschiedensten Anlässen genießen – egal ob zum Mittag- und Abendessen oder zu leichten Vorspeisen oder beim gemeinsamen Filme schauen. Dabei ist solch ein Wein auch immer eine schöne Erinnerung an einen Urlaub in Apulien. Es kommen nämlich immer mehr deutsche Touristen zu uns in den Süden Italiens. Das gute Preis-Genuss-Verhältnis unseres Primtivo Rosato nicht vergessen.
Ist der Campi Rudi Primitivo Rosato eher ein Aperitif oder sollte er besser als Begleitung zum Essen getrunken werden?
Unser Campi Rudi Primitivo Rosé passt perfekt zu Vorspeisen, Salaten, Meeresfrüchten, weißem Fleisch und auch Sushi. Aber auch zu gegrilltem Fleisch im Frühling oder Sommer sowie zu einem leichten Mittagessen am Strand ist er perfekt. Von daher: Ja, er passt perfekt zu Essen (lacht). Aber natürlich lässt er sich auch bestens auf Terrasse oder im Garten mit Freunden zum Anstoßen genießen.
Kleine Fachfrage: Wurden die Primitivo-Trauben für den Campi Rudi Rosato sofort gepresst oder verblieben die Schalen eine Weile im Most?
Um einen brillanten Rosa-Ton zu erhalten und möglichst viele Fruchtaromen zu extrahieren, verblieben die Schalen 4 bis 5 Stunden im Most. Danach wurde dieser abgelassen und ohne Schalen weiter vinifiziert. Er wird anschließend im Grunde wie ein Weißwein behandelt.
Angelo Rocca ist ein Familienunternehmen in der fünften Generation. Was ist das Geheimnis des Erfolgs?
Das Erfolgsgeheimnis nach fünf Generationen ist meiner Meinung nach sicherlich unser Zusammenhalt und die gemeinsame Leidenschaft für das Thema Wein. Das hat wirklich alle bei uns gefesselt. Das Tolle daran ist, dass wir diese Leidenschaft mit unseren Kunden teilen können.
Was zeichnet aus deiner Sicht die Weinregion Apulien besonders aus?
Apulische Weine repräsentieren mit ihren Eigenschaften das wunderschöne mediterrane Mikroklima dieser vom Meer beeinflussten Region. Die Rotweine von hier wirken wohlig warm, besitzen meist einen vollen Körper, der von einem vergleichsweise hohen Alkoholgehalt gestützt wird. Und natürlich ist da auch dieser angenehm fruchtige, intensive Geschmack. Weißweine sind ebenfalls sehr fruchtig, zeigen mitunter einige mineralische Noten, die durch den Einfluss des Meeres zustande kommen.
Rosés zeichnen sich vor allem durch intensive rote Fruchtnoten aus, einer korallenroten Farbe und einem besonders weichen Geschmack. Zudem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es neben Primitivo noch Rebsorten wie Negroamaro, Nero di Troia, Susumaniello und Verdeca in Apulien gibt. Zusammen sind sie die wichtigsten autochthonen Rebsorten, die das Beste aus Apulien auf den internationalen Weinmärkten repräsentieren.
Vielen Dank für das Gespräch, Emanuele!