Wallis: Gletscherwein vom Südwesten der Schweiz

Am 26. Juli 2020 · von Weinfreunde

Innerhalb der Schweiz ist das Wallis mit einer Rebfläche von insgesamt gut 5.000 Hektar das größte Weinanbaugebiet. Es liegt im Südwesten des Landes und ist gleichzeitig mit den bekannten Orten Sas Fee und Zermatt die beliebteste Urlaubsregion des Landes.

Der höchste Weinberg von Mitteleuropa liegt in der Weinanbauregion Wallis. Weinbau wird ausschließlich im Unter- und Mittelwallis betrieben, teilweise bis in die Seitentäler hinein. Entlang der Ufer der Rhône gedeihen die Rebstöcke auf Kalk, Gneis oder Schiefer. Die meist sehr kleinen Flächen sind terrassenartig angelegt und nur sehr mühsam zu bewirtschaften. In einigen Lagen muss aufgrund der klimatischen Verhältnisse sogar bewässert werden. Diese entstehen aus einer Kombination von intensiver Sonneneinstrahlung, einem warmen Föhn und geringen Niederschlägen.

Vier Rebsorten prägen das Wallis

Obwohl im Wallis rund 60 verschiedene Rebsorten für den Weinanbau zugelassen sind, beschränken sich die Winzer hauptsächlich auf vier Sorten: Fendant (regionstypischer Name für Gutedel), Pinot Noir, Gamay und Silvaner. Diese Sorten bedecken rund 90 Prozent der gesamten Rebflächen. Daneben werden immer häufiger die autochthonen Sorten Humange rouge, Humagne blanc und Petite Arvine kultiviert. Der Gletscherwein (Vin de Glaciers) ist eine Spezialität aus dem Wallis und wird im Val d’Anniviers gekeltert. Der traditionelle Süßwein wurde klassisch aus Reze, Humange Blanc, Petite Arvine, Ermitage und Malvoisie gekeltert. Immer häufiger wird hierzu Fendant zur Herstellung verwendet. Auch die traditionell aus 36 verschiedenen Rebsorten hergestellten 36-Plants-Weine sind eine Spezialität aus dem Wallis. Obwohl dieser Wein heute nur noch aus mehreren verschiedenen autochthonen Sorten verschnitten werden muss, bleibt er eine absolute Seltenheit.

Wie hat dir der Artikel gefallen?
5,00 Sterne | 1 Bewertung