Pizza und Wein, das muss sein!
Am 30. Mai 2018 · von Daniel Münster
Wenn es um Pizza und Wein geht, ist unser Weinfreund Daniel Münster gleich Feuer und Flamme. Es gibt also keinen besseren, der uns bei der Frage weiterhelfen kann: Welcher Wein passt zur Pizza?
Glaubt man den statistischen Weisheiten, so zählt die aus Italien stammende Pizza zu den Lieblingsgerichten der Deutschen. Jeder Zweite nennt den variantenreichen Klassiker als erstes, wenn es um die bevorzugte Speise geht. Der hohe Zuspruch erklärt sich auch daher, dass eine Pizza ganz unterschiedliche Geschmäcker tragen kann. Von der herzhaften Prosciutto über die schlichte Margherita bis zur exotischer ausfallenden Pizza Hawaii: Wer die Speisekarte vom Italiener um die Ecke vor Augen hat, weiß wie umfangreich diese Liste sein kann.
Dies gilt es zu bedenken, wenn man den passenden Wein zur Pizza sucht. Vor dem Blick ins Weinregal steht also der Blick auf die Pizza: Was hat sie drauf? Zu eher rustikalen Pizzen mit Salami oder Schinken empfiehlt sich stets auch ein etwas kräftigerer Rotwein und gern aus der Heimat der Pizza, aus Italien. Ich hatte ja so einen Roten als idealen Pizza Begleiter bereits empfohlen: den „Il Tauro Salice Salentino Riserva“ aus Apulien.
Was Besonderes aus der Toskana: ein Governo Wein
Wenn schon Bella Italia, dann darf es auch ein Rotwein aus der Toskana sein. Diese Charakterstärke verdankt der Wein auch dem besonderen Herstellungsverfahren. Ein kleiner Teil der gelesenen Trauben wird nämlich nicht direkt vergoren, sondern zuerst getrocknet. Erst danach folgt die Pressung und der ausgesprochen intensive Most wird dem bereits fermentierten Wein hinzugefügt. Dadurch wird etwas Säure im Wein abgebaut, was ihn charmant und samten macht, ohne dass er an Struktur verliert. Anders ausgedrückt: Beim Governo muss sich die Pizza schon anstrengen, um mitzuhalten.
Spanischer Wein für italienische Pizza
Aber natürlich gibt es noch weitere Weine, die es dank ihrer Kraft und Struktur mit Käse, Fett und deftigen Aromen aufnehmen können. Meine Empfehlung führt in die La Mancha. Wo einst Don Quijote gegen Windmühlen kämpfte, hat längst auch die neue spanische Weinkultur ihren Siegeszug gehalten. Mit dem 2014er „Artero Colección Privada Crianza“, kommt eine bestens strukturierte Cuvée aus der spanischen Edelrebe Tempranillo und der französischen Rebsorte Merlot ins Glas.
Der Artero schenkt uns wunderbare Aromen dunkler Waldfrüchte und setzt die besonderen Geschmacksnoten obendrauf, die aus der Reife im Fass resultieren: Vanille- und Kokosnoten lassen sich in diesem Roten entdecken. Das Barriquefass hat dem Wein auch die Struktur verliehen, die es braucht, um das perfekte Gegenstück zur rustikalen Pizza zu geben.
Kein Tabu: Weiße Weine zur Pizza
Die besondere Vielfalt beim Belag der Pizza lässt auch Raum für weiße Weinbegleiter. Insbesondere wenn es um vegetarische Pizzen geht oder Meeresfrüchte den besonderen Geschmackspunkt setzen, empfehlen sich trockene Weißweine, die nicht zu leichtfüßig sind.
Bleiben wir in Italien, fällt die Wahl schnell auf einen Pinot Grigio. In den vergangenen Jahren aufgrund schlechterer Qualitäten in Verruf geraten, muss man sich nur einen Weinmacher suchen, der mit solcher Massenware nichts zu tun hat, um sich wieder zu erinnern, was der Pinot Grigio kann. Auf dem Weingut Antonutti im Friaul entstehen aus der weißen Burgundersorte wunderbare, mit intensiven Fruchtaromen ausgestatte Weine. Diese Fruchtnoten vertragen sich bestens mit Gemüse und Meeresfrüchten und deshalb geht man mit dem Pinot Grigio von Antonutti als Begleiter zum Pizzaessen auf Nummer sicher.
Mit dieser Weinauswahl steht der nächsten Pizza-Bestellung nichts mehr im Wege und man ist auf alle Geschmackfälle vorbereitet. Bleibt nur noch, ein weinfreundschaftliches „buon appetito“ und „salute“ zu wünschen.