Miraval: Einen Rosé machen, der zu den besten zählt
Am 8. Juli 2020 · von Jürgen OverheidEr ist der Kult-Rosé schlechthin: der Miraval aus der Provence. Wir haben mit Matthieu Perrin aus der berühmten Château Beaucastel- und Famille Perrin-Dynastie über das gemeinsame Projekt mit den Hollywood-Stars Jolie und Pitt gesprochen.
Manchmal erkennt man ein Muster in den Dingen. Etwas wiederholt sich in einer Geschichte und bekommt dadurch eine herausgehobene Bedeutung. In dieser Geschichte, die von außergewöhnlichen Roséweinen handelt und von der großen Hollywood-Prominenz, von einer Mission und ihrem Erfolg, ist es genauso. Es ist das Phänomen, dass immer wieder Menschen und Ideen zusammenfinden, die absolut gut zusammenpassen. Als hätte man nur aufeinander gewartet. Es geht um den kometenhaften Aufstieg von Château Miraval und den Ehrgeiz der Macher, einen Rosé zu kreieren, der mit den besten der Welt mithält – mindestens. Es geht aber auch darum, die Kategorie Roséwein mit anderen Augen zu sehen.
Alles nur Einbildung, das mit dem Muster und dem sich wiederholenden Pairing der Umstände? Wir hatten die kostbare Gelegenheit, mit einem Protagonisten dieser pinken Erfolgsgeschichte per Video-Chat zu sprechen und ganz freundlich nachzufragen. Hier Auszüge des Gesprächs mit Matthieu Perrin, aus der jüngsten Perrin-Generation.
Jolie-Pitt & Perrin: Die Chemie stimmt
Eröffnet haben wir das Gespräch mit einer Frage, die Matthieu Perrin sicherlich nicht das erste Mal zu hören bekam. Doch wir brauchen seine Antwort, um ein erstes „Pairing“ abzufragen, nämlich das von den Filmgrößen Angelina Jolie und Brad Pitt und der Grand Famille von der Rhône, den Perrins.
Wie also ist diese Verbindung zustande gekommen?
„Die Weine unserer Familie, vor allem die von Beaucastel, sind in den USA sehr bekannt und wir gelten dort als eines der führenden Weingüter. So bekamen wir Kontakt zu einem sehr berühmten Wein-Sammler dort, Franck Pollaro, einem Möbel Designer. Der wiederum machte uns mit Jolie-Pitt bekannt, genau zu dem Zeitpunkt als sie das Château Miraval kauften. Zunächst war angedacht, dass wir nur als Berater und Önologe arbeiten. Doch bereits nach dem ersten Treffen war allen klar: Wir werden Partner für ein gemeinsames, längerfristiges Projekt.“
Die transatlantische Chemie stimmt also. Die Macher und Entscheider verstehen sich gut. Doch was ist das Besondere an der Rosé-Mission Miraval? Was passt da gut zusammen? Sogar, wenn es um das Weinmachen in der Provence oder an der Rhône geht?
„Château Miraval ist ein wichtiger historischer Ort in der Provence. Das Gut liegt im Norden der Provence nahe dem Ort Correns – übrigens das erste Bio-Dorf Frankreichs. Zum Château gehören rund 1200 Hektar, aber nur 50 Hektar sind mit Reben bestellt. Das sorgt für eine einmalige Biodiversität in den Weinbergen. Ganz vergleichbare Verhältnisse finden wir auch bei Beaucastel vor, den bio- oder gar biodynamischen Weinbau inklusive.“
Und weintechnisch gesprochen, was bringt Miraval mit, um dort Spitzen-Rosés zu erzeugen? Wie finden Château und Qualitätsanspruch zusammen?
„Miraval gehört mit dem kühleren Klima der nördlichen Provence zu den besten Lagen der Region. Wir finden hier einen Kalkmergel-Boden vor, wie er sonst nur im Elsass existiert. Früher war Miraval für seine Spitzen-Weißweine bekannt. Dagegen galt der Rosé auf Miraval wenig und so haben wir den Anspruch entwickelt, gerade hier einen Rosé herzustellen, der zu den besten zählt. Mittlerweile wird der Miraval unter den 100 besten Weinen im Wine Spectator geführt. Das hat auch das Denken der Menschen in der Gegend verändert. Sie haben verstanden, dass man keine Kompromisse machen darf, wenn man solch einen Rosé mit Klasse macht.“
Studio by Miraval: Weißwein eingeschlossen
In der Studio-Linie gibt es neben dem Rosé nun auch einen Weißwein. In wie weit waren den Jolie und Pitt in diese Entscheidung eingebunden?
„Die Entscheidung, die zwei Studio by Miraval-Weine in Rosé und Weiß aufzulegen, war eine Entscheidung der beiden Familien. Der Perrins und der Familie Jolie-Pitt. Wir wollen mit diesen Weinen einfach die Lebensfreude der französischen Riviera im Wein ausdrücken.“
Der Name Studio bezieht sich auf das Tonstudio, das ein Musiker auf Miraval bauen ließ. Warum die Bezugnahme auf die Musik? Warum nicht mit den Namen der beiden Hollywood-Stars arbeiten?
„Château Miraval hat wirklich eine sehr besondere Historie. In den 1980er Jahren gehörte das Château dem berühmten Jazzmusiker Jaques Loussier. Er ließ direkt über den Kellern ein Tonstudio errichten. Es zählte damals zu den besten der Welt. Musiker wie Sting, Sade und sogar Pink Floyd haben hier aufgenommen. Pink Floyd hat zum Beispiel das Album „The Wall“ auf Miraval eingespielt. Dieser vergessenen Episode wollten wir alle mit „Studio by Miraval“ unsere Referenz erweisen.
Mehr Miraval für alle
Das Gespräch haben wir noch weiter fortgesetzt, da ging es dann um unseren Nachschub für den Shop. Schließlich wollen wir alle ja Teil haben an diesem Rosé Wunder namens Miraval. Wir wollen die französische Lebensfreude im Glas haben, von der Matthieu Perrin gesprochen hat … und dazu ein wenig Sade, Sting oder Pink Floyd hören. Es passt doch alles so gut zusammen.