Insolia
Am 12. November 2020 · von WeinfreundeEine der ältesten Weißweinsorten, die Sizilien zu bieten hat, ist Insolia oder auch Inzolia. Die Rebsorte kennt man unter zahlreichen Synonymen. Auf Elba heißt sie beispielsweise Ansonica, ebenso wie in der Toskana – nach dem Westen von Sizilien das zweite Anbaugebiet mit einem nennenswerten Rebenbestand dieser Sorte.
Daneben ist sie in geringem Umfang noch auf Sardinien, in Kampanien und Latium verbreitet. In Tunesien wird die Weißweinsorte zur Produktion von Rosinen angebaut.
Sizilianische Besonderheit
Insolia ist eine autochthone, also einheimische Rebsorte Siziliens, die hier vermutlich schon in der Antike verbreitet war. In den sizilianischen Weinparzellen finden sich teilweise sehr alte Rebstöcke. Ob allerdings die bei Plinius dem Älteren vorkommende antike Rebsorte Irziola mit der Insolia gleichzusetzen ist, ist fragwürdig. Es fehlen jegliche Beweise dafür. Zum ersten Mal nachweislich erwähnt wird Insolia erst im Jahr 1696 von Arzt und Botaniker Francesco Cupani. Als sizilianische Rebsorte ist es kaum verwunderlich, dass sie gut mit Hitze und Trockenheit zurecht kommt.
Insolia: Sonne im Glas
Heute bildet Insolia häufig im Verschnitt mit Catarratto Bianco, Chardonnay oder Grillo die Basis trockener, harmonischer Weißweine. In der Toskana paaren die Winzer ihre Ansonica auch gern mit der Rebsorte Vermentino. Den Cuvées verleiht die Traube ein nussiges Aroma und ein ausgeglichenes Verhältnis von Säure zu Restsüße. Denn die Weine der Rebsorte Insolia sind eher säurearm. Im Bouquet versammeln sich üblicherweise Noten von tropischen Früchten wie Ananas, aber auch Aprikose und Vanille. Am Gaumen zeigen sich die Weine frisch, fruchtig und mit einem sanften Abgang. In der Farbe sind sie meist strohgelb. Mit der Sorte Catarratto Bianco geht die Insolia auch im berühmten Likörwein Marsala eine passende Verbindung ein. Darüber hinaus kommt Wein aus den Beeren der Rebe auch als Grundlage für Wermut zum Einsatz. Weil die Trauben recht süß sind, reicht man sie auf Sizilien zudem als Tafeltrauben zum direkten Verzehr.