Corvinone
Am 19. Dezember 2023 · von WeinfreundeCorvinone ist eine rote Rebsorte, die hauptsächlich im Norden des Weinlands Italien – insbesondere in der Region Venetien – zu finden ist. Sie wird oft in der Produktion von Valpolicella-Weinen verwendet, speziell in Verbindung mit anderen Rebsorten wie Corvina, Molinara und Rondinella. Bekannteste Beispiele sind Recioto und Amarone della Valpolicella.
Woher stammt Corvinone?
Die genauen Ursprünge der Rebsorte Corvinone sind nicht bekannt, es ist aber davon auszugehen, dass sie durch natürliche Mutation in der norditalienischen Heimat entstanden ist, in der sie auch heute noch am weitesten verbreitet ist. Trotz der Ähnlichkeit des Namens darf sie nicht mit der Rebsorte Corbina verwechselt werden. Die im Valpolicella noch bedeutendere Sorte Corvina kann durch ihre Namensähnlichkeit ebenfalls für Konfusion sorgen. Auch sie ist eigenständig, aber höchstwahrscheinlich mit Corvinone verwandt.
Corvinone – Teil von Amarone und Recioto
In der Herstellung von Amarone-Weinen und dem süßen Recioto della Valpolicella spielt die Rebsorte Corvinone eine bedeutende Rolle. Wie bei den anderen für die Weine verwendeten Rebsorten besteht ihr Beitrag darin, Struktur und Körper zu liefern sowie für eine vielschichtige Aromatik zu sorgen. Corvinone fällt allerdings eine Sonderrolle zu, denn durch die Lockerbeerigkeit der Trauben, eignet sich die Rebsorte besonders gut für den bei der Herstellung von Amarone und Recioto verwendeten Trocknungsprozess.
Durch dieses als Appassimento bekannt Verfahren, intensivieren sich die Aromen – komplexe Fruchtnoten sowie Nuancen von Gewürzen und getrockneten Früchten sind die Folge. Gleichzeitig werden Säure und Tannine in den Beeren bewahrt, was massiv strukturierte, aber gleichsam frische Rotweine entstehen lässt.
Wie schmeckt Corvinone?
Corvinone ist eine vergleichsweise ertragreiche Rebsorte, die spät ausreift. Aromatisch besitzt sie für die meisten Weinmacher nicht ausreichend viel Potenzial, um reinsortig vinifiziert zu werden. In den typischen Valpolicella-Cuvées – zusammen mit Corvina, Molinara und Rondinella – trägt sie durch Eindrücke von Kirschen und Pflaumen zur aromatischen Komplexität bei und spendet den Weinen Struktur.
Das Anbaugebiet von Corvinone
Trotz ihrer Bedeutung bei der Weinherstellung im Valpolicella-Gebiet ist Corvinone im Vergleich zu Corvina nur wenig verbreitet. Damit die etwa 1.100 Hektar große Rebfläche (Stand 2016) nicht gänzlich verschwindet, gibt es immer wieder Bemühungen von traditionsbewussten Winzerinnen und Winzern, um die Bestände zu schützen und teilweise sogar auszubauen.