#Angeberwissen: Was ist Saignée?

Am 19. Februar 2024 · von Theresa Weber

Das Saignée-Verfahren beschreibt die Herstellung eines Roséweins durch das „Ausbluten“ roter Beeren auf der Maische für wenige Stunden. Der leicht eingefärbte Saft wird abgelassen und zu einem Rosé verarbeitet, der übriggebliebene Most zu einem besonders konzentrierten Rotwein.

Saignée, französisch für „Aderlass“, ist eine Weinbereitungsmethode für die Herstellung von Roséwein, bei der das „Ausbluten“ roter Beeren in der Rotweinmaische farb-, aroma- und strukturgebend wirkt. Der Saft wird nach nur wenigen Stunden abgelassen und weist dann einen roséfarbenen bis hellroten Farbton auf – je nachdem wie lange der Most Kontakt mit den Schalen hatte.

Rote Beeren

Die roten Beeren sind unter anderem für die Farbgebung des Roséweins verantwortlich.

Was hat Saignée mit Rotwein zu tun?

Bei dem Saignée-Verfahren, das hauptsächlich im Bordeaux und Burgund verbreitet ist, werden nur etwa 10 bis 30 Prozent des Mosts abgezogen. Dieser Saftabzug wird nicht in erster Linie praktiziert, um einen Roséwein zu erhalten, sondern damit man aus dem verbleibenden Teil des Mosts einen besonders konzentrierten, extraktreichen Rotwein herstellen kann.

Saignée selten auch bei Rosé Champagner

Die nach der Saignée-Methode hergestellten Rosés tragen in der Regel den Begriff „Saignée“ auf dem Etikett, dies ist aber keine Pflichtangabe. Mithilfe der Saignée-Methode wird selten auch Rosé Champagner hergestellt.

Da der ablaufende Most meist einen höheren Zuckergehalt besitzt, als die übrige Maische, entstehen im Saignée-Verfahren nicht selten Roséweine mit vergleichsweise hohem Alkoholgehalt. Auch sind die im Markt befindlichen Saignée-Rosés in der Regel strukturvolle und dunkler in der Farbe, als etwa ein leichter, blasser Provence Rosé.

Die Rosé-Herstellung mithilfe der Saignée-Methode ist der eines Weißherbsts nicht unähnlich.

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