Kater durch Wein: woher kommt er, was kann man tun?

Am 6. August 2024 · von Sven Reinbold

Katerstimmung und gute Laune schließen sich aus. Die Folgeerscheinungen nach dem Konsum von zu viel Alkohol sind vielfältig und alle nicht angenehm. Was Kopfschmerzen & Co. auslöst und wie man einem Kater entgegenwirkt, ist schnell zusammengefasst.

Nicht umsonst heißt die Devise beim Wein: maßvoll genießen. Denn jeder, der am Tag danach schon einmal von einem Kater heimgesucht wurde, verspürt keine Motivation, das Erlebnis zu wiederholen. Doch was lässt sich gegen den Kater ausrichten? Wie geht man Kopfschmerz und Übelkeit sicher aus dem Weg? Die Antwort ist im Prinzip ebenso einfach wie naheliegend: schlichtweg weniger Alkohol konsumieren. Doch es gibt noch andere Möglichkeiten, den negativen Folgen von zu viel Alkohol entgegenzuwirken. Dazu muss man zunächst verstehen, was der Konsum von alkoholhaltigen Getränken wie Wein, Schaumwein oder Spirituosen im Körper bewirkt.

Was ist eigentlich ein Kater?

Kater ist letztlich ein Sammelbegriff für verschiedene negative Folgeerscheinungen von zu viel Alkohol, also auch von zu viel Wein. Die Palette des Unwohlseins reicht von Kopfschmerzen und Übelkeit, bis zu Schmerzen in den Muskeln und im Magen. Zudem zählt die sprichwörtlich schlechte Laune zum Kater, die sich als Antriebslosigkeit zeigt oder sich gar zu einer depressiven Verstimmung auswachsen kann. Hier konzentrieren wir uns erstmal auf den einfachen Kater.

Weinpaket mit Weinflaschen

Es geht aber auch noch schlimmer: Stichwort Filmriss und Alkoholvergiftung.

Was löst den Kater aus?

Gleich mehrere Dinge führen zu einem Kater: Es beginnt mit dem Dehydrieren des Körpers. Für den Abbau von Alkohol benötigt der Organismus schlichtweg Wasser, darüber hinaus regt der Alkohol den Harnfluss an. Beides zusammen bewirkt das Dehydrieren und in der Folge üble Kopfschmerzen. Doch nicht nur Wasser, auch Mineralien werden dem Körper auf diese Weise entzogen.

Damit nicht genug, geraten auch Magen und Dünndarm in Mitleidenschaft. Dort findet der Abbau des Ethanols nämlich im Wesentlichen statt. Bei diesem Verarbeiten des Alkohols entsteht als Zwischenprodukt Acetaldehyd und zudem bilden sich freie Sauerstoffradikale. Diese wiederum beeinflussen negativ die körpereigenen Eiweiße, was zu Unwohlsein und spürbaren Magenschmerzen führen kann.

Ein weiterer, üblicher Verdächtiger für einen Kater sind Fuselöle, das sind verschiedene „schlechte“ Stoffe, die als Nebenprodukte der alkoholischen Gärung entstehen. Fuselöle beeinträchtigen nicht nur den Geschmack des alkoholhaltigen Getränks, sondern wirken auch schädigend auf den Körper. Fuselöle treten vor allem bei der Destillation von Spirituosen auf und fallen bei der Fermentation von Trauben zu Wein geringer aus.

Meist eine simple Ausrede und nur selten der wirkliche Grund für einen Kater sind Histamine oder Sulfite im Wein.

Wie einem Kater durch Wein vorbeugen?

Noch einmal: Einfach die Menge des konsumierten Alkohols im Blick behalten und rechtzeitig aussteigen – so geht es am einfachsten. Ansonsten kann man dem Körper nur Hilfestellungen geben, das Ethanol besser abzubauen. Das heißt – zum Beispiel – sich bereits vor dem Trinken von Wein ein, zwei Gläser Wasser zu gönnen. Am besten stilles Wasser mit einem höheren Gehalt an Mineralstoffen auswählen. Genauso hilfreich ist es, zwischen dem Wein immer mal wieder ein Glas Wasser dazwischenzuschieben, um der Dehydration entgegenzuwirken.

Selbstverständlich sollte es eine Grundlage im Magen geben, bevor der Wein ins Glas kommt. Die Aufnahme von Alkohol auf leeren Magen vollzieht sich schneller als bei gefülltem Magen. Also das Essen nicht vergessen. Fett verlangsamt die Resorption von Ethanol. Zucker, aber auch Kohlensäure beschleunigen hingegen die Aufnahme von Alkohol. Ebenso ist zu viel Fett, eher eine Belastung als eine Hilfestellung für den Magen. Speisen mit Ballaststoffen sind gut und solche mit einem spürbaren Anteil an Mineralien noch besser. Da reicht die Palette von Vollkornbrot bis Gemüsebrühe, von Salaten bis zu einem Stück Käse. Mitunter helfen auch Salzgebäck oder gesalzene Nüsse, um etwas Unterstützung vorab zu leisten.

Wasserglas wird eingegossen

Das Trinken von Wasser ist essenziell um ungewünschte Effekte vorzubeugen.

Wie einen Kater loswerden?

Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, helfen die zuvor genannten Vorbereitungstipps auch als Gegenmittel. Mit anderen Worten, den Wasserhaushalt ins Lot bringen, für Nachschub an Mineralien sorgen und dem Magen gute Dinge gönnen. Nicht zu unterschätzen ist zudem etwas Bewegung an der frischen Luft. Da tut es bereits ein gemütlicher Spaziergang im Wald oder ein beschaulicher Bummel durch das Viertel oder den Park. Hundebesitzer, die bereits einen Kater hatten, wissen, wie sehr die Gassi-Runde bei den Beschwerden hilft.

Selbstverständlich kann man auch Brausetabletten verwenden, um für eine Extraportion Mineralien wie Zink und Magnesium zu sorgen. Die Kopfschmerztablette ist erst zu empfehlen, wenn der Magen befriedigt ist und genügend Wasser zugeführt wurde. Die einschlägigen Wirkstoffe solcher Schmerzmittel wirken nämlich – wie der Alkohol – auf die Leber ein. Da sind Prioritäten zu setzen. Die immer mal wieder gehypten Wundermittel gegen Kater, sind jenen vorbehalten, die auch wirklich an Wunder glauben.

Kater durch Wein für Besserwisser

Alle Katzenliebhaber seien unbesorgt, der üble Kater nach der Nacht mit zu viel Alkohol hat nichts mit einer männlichen Katze zu tun. Vielmehr ist der Begriff eine Verballhornung des medizinischen Begriffs Katarrh. Diese Krankheit bringt nämlich ähnliche Symptome hervor, wie der übermäßige Ethanol-Konsum.

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