Sud-Ouest: „Reben-Museum“ im Südwesten von Frankreich
Am 13. Oktober 2020 · von WeinfreundeDas Weinanbaugebiet im Südwesten Frankreichs (Landessprache: Sud-Ouest) umfasst viele kleine Weinregionen, die für die Vielfalt der hier gekelterten Weine verantwortlich sind. Der Südwesten gilt innerhalb Frankreichs als die heterogenste Weinbauregion und erstreckt sich zwischen den Pyrenäen, der Atlantikküste und dem Zentralmassiv. Einzig das in derselben Region liegende Bordeaux gilt als eigenständiges Weinanbaugebiet.
Innerhalb Frankreichs Südwesten liegen die einzelnen Weinanbaubereiche wie Inseln verstreut und bilden keine zusammenhängende Rebfläche. Das Klima ist vom nahen Atlantik geprägt, die langen Sommer sind daher warm, aber nicht zu trocken. Der Herbst ist ebenfalls recht sonnig, was den Trauben eine lange und ausgewogene Reifephase ermöglicht. Im Winter und im Frühjahr fallen reichlich Niederschläge und die Rebstöcke können sich so optimal erholen und wieder neu austreiben.
Traditionelle Rebsorten im Sud-Ouest
Das häufig auch als „Reben-Museum“ bezeichnete Sud-Ouest erhielt diese Bezeichnung aufgrund der hier in großer Zahl kultivierten autochthonen Rebsorten. Dies sind traditionelle Rebsorten, die nahezu ausschließlich in dieser Weinregion angebaut werden. Passionierte Winzer haben diese Sorten erhalten und kultivieren sie heute zunehmend. Zu den wichtigsten Rebsorten im französischen Südwesten zählen Arrufiat, Duras, Lauzet, Mauzac, Gros Manseng und Négrette. Neben diesen regionalen autochthonen Sorten spielen zudem mit Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot und Sauvignon Blanc klassische Bordeaux-Sorten eine Rolle. Generell variiert aber die Zusammensetzung der Rebsorten von Appellation zu Appellation. So werden die klassischen Bordeaux-Sorten umso häufiger angebaut, je näher die Appellation am Weinanbaugebiet Bordeaux liegt. Je weiter man sich hingegen davon entfernt, desto geringer wird der Anteil dieser Sorten, bis sie am Fuße der Pyrenäen kaum mehr relevant sind.