Ganz in weiß: Vier Frühsommer-Weine

Am 23. Mai 2020 · von Jürgen Overheid

Die besten Frühsommer-Weine sind Weißweine, meint unser Weinfreund Jürgen Overheid, und hat uns direkt mal seine persönliche „White List“ aufgeschrieben.

Meine hoch geschätzte Kollegin Theresa Weber hat jüngst Rosé zur Weinfarbe des Frühlings ausgerufen. Zugegeben, ich lasse mich gern für Wein jeglicher Couleur begeistern – solange es ein guter ist. Aber den Frühling und Frühsommer, liebe Leser und Weinfreunde, kann man doch nicht nur durch die rosarote Brille sehen und achtlos an den Weißweinen vorbeigehen! Deshalb möchte ich die Rosé-Empfehlungen meiner Kollegin noch um meine „White List“ ergänzen.

Frühsommer-Weine knackig und direkt auf dem Punkt: Grüner Veltliner

Ein Grüner Veltliner zählt für mich zu den Klassikern der Frühsommer-Weine. Denn mit seiner Leichtigkeit und Frische passt er perfekt zu den ersten warmen Tagen des Jahres. Dieser Grüne Veltliner erst recht: Was die Familie Edlmoser aus Maurer bei Wien auf die Flasche gebracht hat, besticht mit wunderbarer Aromatik – sehr präsente Frucht, Birne, Ananas und Papaya – und kontrastiert sie mit Noten von Wiesenkräutern und nussigen Nuancen.

Mit seiner Frische und Frucht ist der „Laessige Grüne Veltliner“ bestens als Solotänzer geeignet. Er macht sich aber auch gut zu Meeresfrüchten oder Ziegenkäse. Meiner Meinung bestens für den Saisonstart auf Terrasse und Balkon geeignet.

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Wenn schon, denn schon: Weißburgunder vom Kaiserstuhl

Ein Burgunder aus Baden kommt gleichfalls auf meine „White List“, und zwar ein Weißburgunder und kein Grauer. Da liegt der Gedanke an unseren Weinfreund Thomas Düringer bereits nah. Sein Weißburgunder bringt das vulkanische Gestein des Kaiserstuhls in das Glas und paart es mit der schüchternen Aromatik des Weißburgunders. Dieser Wein will aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Er hat Struktur und Länge und macht sich daher gut zu Speisen, die mit Sahne zubereitet sind oder die sich durch kräftige Würznoten auszeichnen. Da hält der Weißburgunder locker mit.

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Nicht ohne meinen Riesling: Wenn Säure Frische meint

Ohne Zweifel ist der Riesling die Parade-Rebsorte, wenn es um deutschen Weißwein geht. Maßgeblich prägen die Rieslinge von Rhein, Mosel und Nahe den internationalen Ruf des Weinlandes Deutschland. Grund genug, gleich zwei Rieslinge auf meine „White List“ zu nehmen und damit das weiße Frühlings-Quartett komplett zu machen. Beiden Empfehlungen ist das typische Säure-Spiel des Rieslings gemeinsam, was ihnen die rechte Frische als Frühsommer-Weine verleiht.

Als erstes empfehle ich den Vom Muschelkalk Riesling von Winzer Fogt. Durch den Boden aus Muschelkalk wird diesem Wein das gewisse Extra an Säure verliehen. Georg Fogt weiß ganz genau, wie er dem Wein Balance verleiht, indem er den Riesling halbtrocken ausbaut. Deswegen ist dieser Riesling ein Muss für mich im wenn es um Frühlings- und Frühsommersommer-Weine geht.

Noch ein Riesling, noch einer von der Nahe

Ein etwas fruchtbetonteres Riesling-Glanzstück liefert uns Steffen Meinhard – ebenfalls von der Nahe – mit seiner eigens für Weinfreunde aufgelegten „Riesling Edition“. Unser Winzer des Monats auf versteht sein Handwerk: harmonisches Spiel von Süße und Säure, betörende Aromen von Pfirsich und Aprikose machen den „Riesling Edition“ zu einem saftigen, beerigen und dennoch trockenen Vertreter seiner Art.

Ich empfehle den „Edition“ als Einstieg in einen entspannenden Abend, gern solo und ohne begleitende Speise. Wer aber ohne Essen nicht kann, sollte es beispielsweise mit Geflügel oder auch Meeresfrüchten versuchen.

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PS: Bitte unbedingt auf die richtige Trinktemperatur achten, denn auch der eleganteste Weißwein geht in die Knie, wenn er zu warm ins Glas kommt. Daher noch einmal der Hinweis: Um die 10 Grad Celsius dürfen es ruhig sein. Die Riesling und der Grüne Veltliner vielleicht sogar etwas kühler, hingegen sich der Weißburgunder auch noch bei 12 Grad gut präsentiert.

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