#Angeberwissen: Was bedeutet Bentonit?

Am 11. April 2023 · von Weinfreunde

Der recht technisch anmutende Begriff Bentonit lässt nicht sofort an Wein denken. Doch die erstmalig in Fort Benton, Wyoming, entdeckte Tonerde dient bei der Weinbereitung als sogenanntes Schönungsmittel, das Feststoffe bindet und dadurch den Wein klar macht.

Bentonit ist eine Tonerde, die aus verwitterter vulkanischer Asche besteht. Namensgebend ist der erste Fundort in der Nähe von Fort Benton in dem US-Staat Wyoming. Bentonit hat also nicht mit Beton zu tun. Heute kennt man viele weitere Gebiete auf der Welt mit natürlichem Bentonit-Vorkommen.

Bentonit bindet Feststoffe

Aber warum hat Bentonit Einzug in die Weinwelt erhalten? Wie anderer Ton auch, ist Bentonit ein Schichtsilikat, das Mineralien wie Kalzium, Natrium und Aluminium enthält. Das Spannende für Winzerinnen und Winzer ist aber, dass es mit Wasser vermischt stark aufquillt und Feststoffe bindet, auch Adsorptionsfähigkeit genannt.

So können etwa Proteine aus Weißweinen entfernt werden, die bereits bei Zimmertemperatur für Trübungen sorgen würden. Teils wird die sogenannte Bentonit-Schönung bereits beim Gärprozess von Weißweinen eingesetzt, um Feststoffe zu entfernen, die für eine dunklere Farbe, Wölkchenbildung und einen unharmonischen Geschmack sorgen könnten.

Wein klären mit Bentonit

Bei Rotweinen verzichtet man in der Regel auf den Einsatz des Schönungsmittels, da deren Tannine die Proteine auf natürliche Weise entfernen. Und auch bei hochwertigen Weißweinen möchte man, dass sich die Feststoffe positiv auf Geschmack und Farbe auswirken. So verwendet man Bentonit lediglich zur Schönung nach der Gärung, um das Absetzen der Hefe zu beschleunigen.

Mit anderen Worten: Der vorsichtige Einsatz von Bentonit sorgt für klare, brillante Weißweine. Die übermäßige Verwendung allerdings für den Verlust von Aroma- und Farbstoffen.

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