Muskateller

Am 20. März 2023 · von Weinfreunde

Unter dem Oberbegriff Muskateller werden über 200 verschiedene Rebsorten zusammengefasst. Alle haben jedoch eines gemeinsam: Sie bringen Weine hervor, die ein charakteristisches Muskataroma besitzen. Optisch unterscheiden sich die vielen verschiedenen Variationen des Muskatellers allerdings sehr.

So reicht die Farbe der Muskateller-Beeren von Goldgelb über Grau und Rot bis hin zu Violett. Eine der edelsten Spielarten des Muskatellers ist der vorwiegend aus Österreich stammende Gelbe Muskateller. In Frankreich ist diese Sorte bekannt unter dem Namen Muscat Blanc à Petits Grains. Da sich Gelber und Weißer Muskateller allerdings leicht in der Beerenhaut und in der Anordnung der Beeren unterscheiden, führen sie manche Rebforscher als zwei Sorten. Außerdem gehört zu den Muskateller-Sorten eine echte Rarität: der Rosenmuskateller. Dieser Dessertwein gehört zu den seltensten Rotweinen der Welt.

Muskateller, eine alte Rebsorte

Auch wenn es Muskateller-Sorten mit großen Beeren gibt, wird vermutet, dass der Name von den kleinbeerigen Muskateller-Arten stammt. Die Beeren könnten in ihrer Form an eine Muskatnuss erinnern. Andere Historiker sehen diese Erklärung als unwahrscheinlich an und verorten den Namensbezug vielmehr im lateinischen Wort „musca“ für Fliege, da Fliegen die stark duftenden Beeren sehr lieben. Dieser sprachliche Ursprung des Namens lässt auch Rückschlüsse auf das Alter der Rebsorte zu: Muskateller gilt als eine der ältesten Weißweinsorten überhaupt. Bereits im antiken Ägypten und im alten Persien war die Sorte bekannt. Vermutlich brachten sie griechische Siedler aus Kleinasien in den Mittelmeerraum, von wo sich der Muskateller im 12. Jahrhundert auch in Richtung Mittel- und Nordeuropa ausbreitete.

Da die Rebsorte jedoch frostanfällig ist und somit eher in heißeren Regionen gedeiht, befinden sich die größeren Anbaugebiete des Muskatellers heute in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Ungarn und Südafrika. Gelber Muskateller wird aber auch in Deutschland und in Österreich angebaut. Keine Verwandtschaft besteht trotz der Namensähnlichkeit mit dem Muskat-Silvaner oder dem Grünen Muskateller. Während es sich bei der ersten Rebsorte um einen Sauvignon Blanc handelt, ist der Grüne Muskateller eigentlich ein Grüner Veltliner. Auch der Schwarze Muskateller ist in Wahrheit ein Lemberger, genauso wie der Wildmuskat.

Typisches Muskatbouquet

Die Weißweine aus den Beeren bestechen durch ihr typisches Muskataroma, das allerdings mit vielen anderen Aromen gemischt sein kann. So riecht und schmeckt man in manchen Weinen auch Orange, Pfirsich, Feige, Kaffee und orientalische Gewürze – mit ein Grund dafür, warum Muskateller-Weißwein gern zu asiatischen Gerichten gereicht wird.

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